Brieger neuer "oberster Soldat"

Robert Brieger.
"Ich melde meine Arbeitsbereitschaft als Chef des Generalstabs des österreichischen Bundesheers", gab sich Brieger militärisch.

"Wir haben wieder einen obersten Soldaten" - Verteidigungsminister Mario Kunasek (FPÖ) hat am Mittwoch den neuen Generalstabschef Robert Brieger präsentiert. Der Generalmajor kündigte an, die "Kernaufgabe" des Bundesheers, die militärische Landesverteidigung, wieder in den Fokus zu rücken. Man wolle das Heer "Schritt für Schritt aus dem Investitionsstau befreien", bekräftigte wiederum Kunasek.

Der 61-jährige Brieger hatte zuletzt als Stabschef im Verteidigungsministerium gedient, bevor er vom Minister als Nachfolger von Othmar Commenda an der Spitze des Generalstabs auserkoren wurde. Commenda ist seit Ende Juni in Pension - und genießt diese offenbar derart, dass er auch den Festakt für seinen Nachfolger in der Maria-Theresien-Kaserne in Wien am Mittwoch ausließ.

"Notwendige Übersicht und Erfahrung"

Kunasek erklärte in seiner Ansprache, er habe sich bei der Auswahl Briegers der Empfehlung der Bewertungskommission "bewusst angeschlossen". Er sei überzeugt, dass Brieger die "notwendige Übersicht und Erfahrung" habe, um der hohen Verantwortung gegenüber Politik, Bevölkerung und Soldaten gerecht zu werden. Es handle sich um den "richtigen Mann am richtigen Ort", streute der Minister dem obersten Militär Rosen. "Bleib' so, wie du bist: ein tadelloser Soldat", bat Kunasek, "du bist ein großartiger Mensch", "und bleib vor allem eines: ein rot-weiß-roter Offizier".

"Ich melde meine Arbeitsbereitschaft als Chef des Generalstabs des österreichischen Bundesheers", gab sich Brieger vorbildlich militärisch. Er beabsichtige, die "Kernaufgabe unseres Bundesheers, die militärische Landesverteidigung in ihren aktuellen Ausprägungen wieder vermehrt in den Mittelpunkt der Betrachtung zu stellen", erklärte er in seiner Rede. Es sei ihm ein Anliegen, das Selbstvertrauen der Soldaten und das Vertrauen in die Führung zu stärken. Weiters versprach der neue Generalstabschef etwa einen "menschlichen Umgang" und "klare Vorgaben". Auch sagte er der Truppe zu, sich für einsatzgerechte Ausrüstung einzusetzen.

"Starkes Heer"

Man wolle ein "starkes Heer", betonte auch der Minister, und die Wertschätzung müsse künftig auch "auf monetärer Ebene sichtbarer werden". Das Heeresbudget hatte ja heuer für einige lange Gesichter unter den Militärs gesorgt, hatten sich viele doch deutlich mehr erhofft. Kunasek bekräftigte, dass es für große Investitionen auch Sonderbudgets geben werde.

Dem Festakt bei strahlendem Sonnenschein wohnte zahlreiche Prominenz aus dem militärischen Bereich bei, darunter Briegers Vor-Vorgänger Edmund Entacher, Streitkräftekommandant Franz Reißner, Militärbischof Werner Freistetter, Heeresgewerkschaftschef Walter Hirsch sowie die Wehrsprecher fast aller Fraktionen.

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