Brandstetter heuert Düringer an

Ein Mann mit Bart und Ring am Finger denkt nachdenklich.
Das Ministerium soll durch Übersiedlung einsparen. Den Umbau soll der "Hinterholz 8"-Darsteller überwachen.

Die Republik muss sparen - auch die Ministerien. Die Kürzungen bei Ermessensausgaben sollen rund 500 Millionen Euro bringen. Alleine das Justizressort muss heuer 41,6 Millionen sparen, da ist Erfindergeist gefragt. Wie Justizminister Wolfgang Brandstetter bekanntgab, ist die Lösung schon gefunden: Er will die Liegenschaften des Ressorts verscherbeln. "Konkret geht es um das Palais Trautson, an dem eine internationale Hotelkette großes Interesse hätte", heißt es in der Bekanntmachung. "Selbstverständlich", so der Minister weiter, „würde sichergestellt sein, dass die denkmalgeschützten Bereiche, insbesondere die Sala Terrena, erhalten bleiben, wobei gerade diese die wahrscheinlich schönste Hotellobby Wiens sein könnte". Das Palais Trautson ist seit 1966 Sitz des Justizministeriums.

Düringer solls richten

Das Palais Lobkowitz in Wien mit seiner weißen Fassade und den Statuen auf dem Dach.
Das Ministerium müsste demnach in den Justizpalast rückübersiedeln, wo es bis Ende der Sechzigerjahre untergebracht war. Dort befinde sich wenigstens ein funktionsfähiges Justizcafé, "während die Kantine im BMJ darunter leidet, dass es immer weniger geeignete Häftlinge mit gastronomischer Ausbildung gibt, die dort eingesetzt werden können." Im Gegenzug müssten Oberstaatsanwaltschaft und Oberlandesgericht in das Landesgericht für Strafsachen übersiedeln. Die Betroffenen müssten dann eben näher zusammenrücken. Nur bei der Strafanstalt Stein gäbe es Probleme: Diese sei wohl eher schwer veräußerlich, heißt es.

Auch um die Übersiedlungs- und Umbaumaßnahmen professionell abwickeln zu können, hat sich Brandstetter Gedanken gemacht: Roland Düringer, der ja im Film Hinterholz 8 schon Erfahrung als Bauleiter sammelte, sollte dazu als Projektkoordinator gewonnen werden. Düringer stehe ja ohnehin schon in engem Kontakt mit dem Finanzminister.

Achtung, Aprilscherz!

Ein Mann mit Brille blickt nachdenklich zur Seite.
"Das Aggressionspotenzial, das hier sichtbar wird, macht Sorge", sagt Wolfgang Brandstetter.
Doch Vorsicht ist geboten: Die Auflösung der eigenartig anmutenden Aussendung folgt durch die beigefügte Erklärung. Den am 1. April vorgebrachten Vorschlag des Ministers darf man nicht allzu ernst nehmen. Auch ein Justizminister darf mal scherzen.

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