Besinnliche Weihnachten!

Jeden Tag wollen Medien einen „Aufreger“ servieren. Dabei bleibt dann oft keine Zeit zum Nachdenken.

Groß war die Aufregung, als der neue Landwirtschaftsminister Rupprechter seiner Herkunft und seinem Glauben folgend den Eid „vor dem heiligen Herzen Jesu Christi“ ablegte. So mancher sah die Trennung von Kirche und Staat gefährdet. So ein Unsinn. Der Staat garantiert ja den Mitgliedern der anerkannten Religionsgemeinschaften geradezu die öffentliche Ausübung ihres Glaubens.

Das gilt natürlich auch für Moslems. Der Islam ist seit 1912 in Österreich anerkannt. Papst Franziskus hat erst im August Christen und Moslem dazu aufgerufen, einander zu respektieren. Insbesondere die jungen Leute müssten lernen, dass man sich über Glaubenspraxis und Überzeugungen der anderen nicht lustig machen dürfe.

Warum tun wir uns in Österreich oft so schwer mit Mitmenschlichkeit und gelebter Toleranz? Da wird bekannt, dass die Flüchtlingshelferin Ute Bock einen Schlaganfall hatte, und schon tauchen widerliche Stellungnahmen im Internet auf. Überhaupt zeigt die Anonymität in der Welt der Internet-Postings die grässlichsten Abgründe der menschlichen Seele. Da kommt viel Hass, wohl auch viel Verzweiflung über eigenes Scheitern zutage.

Das Kind, dessen Geburt wir zu Weihnachten feiern, wollte nach christlichem Glauben Frieden und Nächstenliebe auf die Erde bringen. Diese Botschaft bleibt gültig, auch wenn im Namen von Jesus Christus viel Unheil verbreitet wurde. Die christliche Botschaft kann nur von jedem gelebt werden, durch persönliches Tun. Für politische Propaganda oder „Aufreger“ taugt sie nicht.

Im Namen des KURIER-Teams wünsche ich allen Leserinnen und Lesern besinnliche Weihnachten.

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