Außenministerium hat keine Hinweise auf Erdogan-Auftritt

Erdogan im Juni 2014 in der Wiener Albert-Schultz-Halle.
Bei den Betreibern von Happel-Stadion, Wiener Stadthalle und Albert-Schultz-Halle weiß man nichts von einem Auftritt Erdogans.

Derzeit gebe es "keinerlei Hinweise" auf geplante türkische Wahlkampfveranstaltungen in Österreich, sagte ein Sprecher des Außenministeriums am Donnerstag. Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hatte in den vergangenen Tagen wiederholt ohne weitere Details angekündigt, für die Präsidenten- und Parlamentswahl am 24. Juni auch Wahlkampf im Ausland betreiben zu wollen.

Konkret sagte der türkische Präsident vergangenen Samstag in einem Interview mit dem Sender NTV: "Ich werde in einer Sporthalle mit einer Kapazität von 10.000 bis 11.000 Menschen - das Land werde ich jetzt nicht nennen - so Gott will vor meinen türkischen Staatsbürgern sprechen." Der Auftritt sei am Rande "einer Versammlung einer internationalen Organisation" geplant, so Erdogan. Am Dienstag spezifizierte der Präsident seine Pläne vor seiner islamisch-konservativen Regierungspartei AKP in Ankara. Bereits im Mai werde man die Veranstaltung in "einer überdachten Turnhalle in einem Land in Europa abhalten".

Einstiger Auftritt in Albert-Schultz-Halle

Ein Rundruf der APA bei größeren Sporthallen in Österreich - der Wiener Albert-Schultz-Halle, den Räumlichkeiten der Wiener Sportstätten (mit Stadthalle und Ernst-Happel-Stadion) und der Linzer TipsArena - ergab, dass derzeit keine Buchungen von türkischen Vereinen vorliegen. Im Zuge des Präsidentschaftswahlkampfs 2014 war Erdogan, damals Premier, in der Albert-Schultz-Eishalle in Wien-Donaustadt vor mehr als 13.000 Menschen aufgetreten. Die Veranstaltung wurde damals als "private Feier" des türkischen Vereins UETD (Union Europäisch-Türkischer Demokraten) bezeichnet. Die in mehreren europäischen Ländern vertretene Vereinigung gilt als der AKP nahestehend.

Der Vorsitzende von UETD-Österreich, Fatih Karakoca, sagte vergangenes Wochenende gegenüber der Zeitung Neues Volksblatt, dass man in diesem Jahr keine Auftritte türkischer Politiker plane. Die türkis-blaue Bundesregierung hatte sich zuvor klar gegen politische Aktivitäten der Türkei im Ausland ausgesprochen.

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