„Auf den Sportplätzen darf das Licht nicht ausgehen“

Eines wird nicht in Abrede gestellt: Selten zuvor ist so viel Geld in den Breitensport geflossen wie unter Vizekanzler und Sportminister Werner Kogler (Grüne). Nach der Aufstockung der Mittel der Besonderen Bundessportförderung im Budget von 80 auf 120 Millionen Euro haben sich Kogler und Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) jetzt darauf geeinigt, auch die Pauschale Reiseaufwandentschädigung (PRAE) für Sportler und Funktionäre zu erhöhen. Künftig können monatlich 720 statt bisher nur 540 Euro abgerechnet werden.
Dennoch sind die Sportvereine noch nicht glücklich. Sie fordern, dass es auch einen Energiekostenausgleich geben soll. Erst vor einigen Tagen gab es dazu eine Konferenz im Burgenland, wo die Sportreferenten der Bundesländer mit Werner Kogler zusammengetroffen waren. Ohne Ergebnis.
In einem KURIER-Interview auf SchauTV erklären Peter McDonald, Präsident der Sportunion, und Niederösterreichs Sportlandesrat Jochen Danninger (ÖVP), warum sie darauf beharrten. McDonald: „Wir müssen schauen, dass bei den Vereinen auf den Sportplätzen nicht das Licht ausgeht, weil wir uns diese Energiekosten nicht mehr leisten können.“ Besonders jetzt im Winter, wo sich der Sport in die Hallen verlagert, sei ein rasches Handeln notwendig. Und: „Wir sagen, wir brauchen für die Mehrkosten einen 80-prozentigen Ausgleich. Wir haben hier auch dem Sportminister ein konkretes Konzept vorgelegt.“
Danninger verweist darauf, dass nicht nur auf den Bund gezeigt werde, um den Sportvereinen zu helfen. „Wir als Bundesland haben genauso reagiert. Wir haben eine neue Förderung aufgelegt bzw. den Förderersatz für die Umstellung zum Beispiel bei Flutlichtanlagen auf Fußballplätzen“, sagt der Sportlandesrat. Bis zu 60 Prozent der Stromkosten könnten so gespart werden.
Offene Turnsäle
KURIER Talk mit Peter McDonald und Jochen Danninger
Was sich die Bundesländer wünschen, haben sie beim Gespräch mit dem Vizekanzler deutlich gemacht: eine Art NPO-Fonds für den Energiebereich. Im Sportministerium zeigt man sich nicht so begeistert. Man will gemeinsam mit dem Finanz- und dem Wirtschaftsminister eine andere Lösung finden.
Für ein anderes Problem benötigt man Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP). Es geht um die Nutzung der Turnsäle von Schulen für Amateurvereine. Danninger: „Wir haben viele Sportstätten, die wir um viele Millionen Euro errichtet haben, die aber nicht effizient genutzt werden.“ Mit den Gemeinden gebe es ein Commitment, dass geschaut wird, dass diese Sportstätten in den Schulferien und an Wochenenden auch Sportvereinen zur Verfügung stehen.
Beim Treffen der Sportlandesräte sei auch betont worden, dass das in den Bundesschulen funktioniert. Das Argument, dass die Turnsäle von Amateurvereinen unaufgeräumt zurückgelassen werden, lässt Danninger nicht gelten: „Wir haben die Förderschiene für ein digitales Zutrittssystem aufgemacht, wo man eindeutig nachvollziehen kann, wer zu welcher Zeit in der Halle war.“
Mit Vizekanzler Werner Kogler soll es in wenigen Tagen nun erneut eine Verhandlungsrunde geben.
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