Anti-Transit: Platter einigte sich mit Bayern-Ortschefs

Anti-Transit: Platter einigte sich mit Bayern-Ortschefs
Bei dem Treffen wurde eine Resolution ausgearbeitet, bei der etwa eine Korridormaut von München bis Verona gefordert wird.

Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) setzt auf die bayrischen Bürgermeister in Tirols Anti-Transit-Kampf. Bei einem Treffen mit Vertretern der deutsch-tirolerischen Euregio Inntal am Freitag in Kufstein einigte man sich auf eine Resolution, in der unter anderem eine Korridormaut von München bis Verona gefordert wird.

60 Teilnehmer waren bei dem Treffen in der Fachhochschule in der Festungsstadt anwesend - rund zwei Drittel davon Bürgermeister aus Tirol und Bayern, darunter laut Angaben der Euregio 25 Ortschefs aus dem Freistaat. In die Resolution, die nun ausgearbeitet wird, sollen neben dem Bekenntnis zur Korridormaut etliche weitere politische Bekenntnisse verpackt werden: ein Verlagerungsplan auf die Schiene, verstärkte Lkw-Kontrollen, die schon oft geforderte "Mautbefreiung" bei Kufstein, um den Ausweichverkehr durch die Ortszentren zu unterbinden, das Verlangen nach Taten für die Trasse für die nördliche Zulaufstrecke des Brennerbasistunnels (BBT), ein Nein zu Grenzkontrollen sowie die von Tirol durchgeführte Lkw-Blockabfertigung.

"Die Bürgermeister ziehen an einem Strang"

Es gehe darum, die Straße für die Güterbeförderung teurer zu machen, sah Platter einen grenzüberschreitenden Schulterschluss. "Das war ein weiterer Schritt. Wir haben die Interessenslagen abgestimmt. Die Bürgermeister ziehen an einem Strang", sagte der Landeschef im APA-Gespräch. Damit wolle man weiter Druck auf Bayern bzw. Deutschland ausüben bzw. diesen hochhalten. In Sachen etwaiger Grenzkontrollen sprach Platter von einer "virtuellen Diskussion". Solche Kontrollen seien aktuell nicht erforderlich.

Anti-Transit: Platter einigte sich mit Bayern-Ortschefs

Den Unmut der bayerischen Bürgermeister über die deutsche Verkehrspolitik in Sachen BBT-Trassenfindung verstand der Landeshauptmann, hier brauche es die "maximale Unterstützung" für die Ortschefs und deren Bürger. Es müsse einfach mehr Geld in die Hand genommen werden, etwa für Terminals, pflichtete Walter Mayr, Euregio Inntal-Präsident, Platter bei. Zudem meinte er, dass bis auf die "Suche nach einer Trasse" bis dato nichts passiert sei.

Die Lkw-Blockabfertigung verteidigte Platter bei dem Treffen. Laut Mayr erntete der Landeshauptmann dafür durchaus mehr Verständnis bei den bayrischen Vertretern als noch vor der Sitzung. "Sie sehen es zwar nicht gerne, aber haben Verständnis", schilderte Mayr die Gemütslage der Bürgermeister gegenüber der APA.

Gemeinsame Resolution

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