Alma Zadić: Aufstieg einer Abtrünnigen zur Ministerin

Zadić wechselte vor der Wahl von der Liste Jetzt zu den Grünen.
Eine Neo-Grüne für das Justizministerium.

Im Gegensatz zu ihm selbst, scherzte Sebastian Kurz einmal im Parlament, hat seine frühere Studienkollegin Alma Zadić etwas erreicht: Ein abgeschlossenes Jus-Studium.

Die Karriere der künftigen Justizministerin ist in vielerlei Hinsicht bemerkenswert. Die junge, in Bosnien geborene Wirtschaftsanwältin startete bei der Liste Pilz, wo sie zunächst als Kollegin von Peter Pilz im BVT-U-Ausschuss fungierte. Mit cleveren, sachlichen Nachfragen gab sie aber rasch ein besseres Bild ab als ihr Lehrmeister.

Vor der Wahl verließ sie das sinkende Schiff und wechselte zu den Grünen. Dass ihr die Liste-Jetzt-Phase niemand nachträgt, liegt daran, dass Zadić als Person rasch überzeugen konnte.

In den Koalitionsverhandlungen betrauten die Grünen ihre 36-jährige Zuzüglerin mit einer führenden Rolle, und dort schwärmen sogar türkise Verhandler von ihr: "Sie ist stark im Thema und stellt das Verbindende über das Trennende." Gerade im Justizressort, das von Konflikten und chronischer Budgetnot geplagt ist, werden diese Eigenschaften gefragt sein.

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