Ärztekammer beklagt Nichtbesetzung von Facharzt-Ausbildungsstellen

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Vizepräsident Mayer fordert Politik auf, Ausbildung der Ärzte ernst zu nehmen

Die Ärztekammer beklagt, dass zahlreiche bereits genehmigte Ausbildungsstellen von den Trägern von Gesundheitseinrichtungen der Länder einfach nicht besetzt werden. Der Vizepräsident und Kurienobmann der angestellten Ärzte, Harald Mayer, forderte deshalb am Dienstag die Politik auf, die Ausbildung der Ärzte endlich ernst zu nehmen, sonst drohe ein "hausgemachter" Ärztemangel.

46 Prozent der Radiologie-Stellen unbesetzt

Mayer präsentierte in einer Aussendung die konkreten Zahlen für die unbesetzten Stellen: In der Radiologie sind 46 Prozent der bereits genehmigten Ausbildungsstellen für Fachärzte von den Gesundheitsträgern in Österreich unbesetzt (289 von 532 sind besetzt); in der HNO sind 35 Prozent unbesetzt (131 von 203 sind besetzt), in der Dermatologie sind knapp 30 Prozent nicht besetzt (127 von 179 sind besetzt), in der Augenheilkunde sind 28 Prozent unbesetzt (168 von 234 sind besetzt) und in der Kinderheilkunde sind 27,5 Prozent nicht besetzt (389 von 536 sind besetzt).

"Da brauchen wir uns nicht wundern, dass es etwa in Wien nur noch 76 Kassen-Kinderärzte gibt, wenn längst genehmigte Ausbildungsstellen einfach nicht besetzt werden", sagte Mayer. Es gebe vermehrt Klagen, dass den Jungärztinnen und -ärzten in vielen Spezialfächern einfach keine Ausbildungsplätze angeboten würden, obwohl es zahlreiche Interessenten gibt. "Diese Wartezeiten auf die entsprechende Stelle treiben die jungen Ärzte einmal mehr ins Ausland."

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