Abschiebungen: Laut Innenministerium müssen täglich 35 Personen Österreich verlassen

Mit neuen Zahlen des Bundesamtes für Fremdenwesen und Asyl (BFA) unterstreicht das Innenministerium seine harte Linie in der Asyl- und Migrationspolitik. Alleine in diesem Jahr wurden laut Zahlen des Innenministeriums bis Ende September mehr als 10.400 Personen außer Landes gebracht. Die Statistik zeigt weiters, dass seit Anfang 2022 rund 2.200 Menschen aus Syrien und Afghanistan Österreich verlassen mussten – sei es durch Abschiebung oder freiwillige Rückkehr.
Die Daten würden laut Ressortchef Gerhard Karner ein klares Bild entgegen der oft geäußerten Kritik zeichnen, wonach die Behörden ihre Aufgaben nicht erfüllen. „Abschiebungen von verurteilten Straftätern aus Syrien oder Afghanistan werden konsequent umgesetzt. Im Durchschnitt müssen 35 Menschen pro Tag Österreich verlassen, weil sie illegal aufhältig oder straffällig geworden sind“, so Innenminister Gerhard Karner.
Fokus auf Syrien: Abschiebungen und massive Zunahme freiwilliger Ausreisen
Seit Jänner 2022 wurden laut den offiziellen Daten rund 680 Abschiebungen von syrischen Staatsbürgern durchgeführt. Dabei handelte es sich vorwiegend um sogenannte Dublin-Abschiebungen in andere europäische Staaten. Besonders brisant: Etwa die Hälfte dieser Personen waren rechtskräftig verurteilte Straftäter.
Seit Juli 2025 habe Österreich zudem eine Vorreiterrolle in der EU eingenommen. Als einziges europäisches Land seien seit rund 15 Jahren bereits mehrere Abschiebungen von verurteilten syrischen Straftätern direkt in ihr Heimatland durchgeführt worden, es sei geplant, diesen Kurs fortzusetzen.
Parallel dazu sei die Zahl der freiwilligen Ausreisen von Syrern stark angestiegen. Seit Anfang 2022 hätten rund 900 Syrer Österreich freiwillig verlassen. Ein entscheidender Faktor sei der Sturz des Assad-Regimes im Dezember 2024 gewesen: Allein seit diesem Zeitpunkt traten 644 Personen die Heimreise an. Zum Vergleich: Im gesamten Jahr 2024 gab es nur rund 100 freiwillige Ausreisen von Syrern, 2025 sind es bereits 644. Das BFA hat laut Ministerium unmittelbar nach dem Regimewechsel Maßnahmen zur Unterstützung der freiwilligen Rückkehr eingeleitet.
Auch Afghanen im Fokus der Behörden
Auch bei afghanischen Staatsangehörigen zeigen die Zahlen des Innenministeriums eine konsequente Umsetzung. Seit Jahresbeginn 2022 seien rund 500 Abschiebungen durchgeführt worden, auch hier der Großteil davon in andere EU-Staaten. Zusätzlich hätten mehr als 180 Menschen aus Afghanistan Österreich auf freiwilliger Basis verlassen. Das Ministerium betont, dass intensive Planungen für weitere Abschiebungen nach Afghanistan im Gange sind.
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