Mitterlehner relativiert Leitl-Sager

Gabriele Tamandl war die erste aus den Reihe der ÖVP, die sich gegen Christophs Leitls polemische Aussage stellte, Österreich sei „abgesandelt“ – jetzt hat sich auch Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner kritisch damit befasst.
Im Ö1-Interview bezeichnet er solche Aussagen als überzogen. Er wolle den Sager zwar nicht überbewerten, denn „im Wahlkampf fielen eben kräftigere Formulierungen“ - Kritik kam aber an der Negativität von Leitls Worten: Man müsse das Positive in den Vordergrund stellen und auch bedenken, dass „man in einem Boot sitze, denn Wirtschaft ist auch Stimmung". Gerade Analysten würden auf solche Aussagen reagieren; seine Umdeutung der Formulierung wäre: "Die Leistungen der Vergangenheit waren gut, aber wir können uns nicht auf denen ausruhen", so der stellvertretende ÖVP-Chef.
Fakten sprächen für sich
Faktisch gesehen sei die Zuschreibung Leitls aber ohnehin nicht ganz richtig - Österreichs Exporte hätten einen Anteil von 60 Prozent am Bruttonationalprodukt, so Mitterlehner. Beschäftigung, Wachstum und Gründungszahlen seien im Spitzenbereich.
Was die bereits vom ÖAAB-Chefin Tamandl geäußerte Kritik angehe, meinte Mitterlehner, dass es „in der Partei unterschiedliche Meinungen“ gebe - aber „wir ziehen alle an einem Strang, nämlich Österreich vorwärts zu bringen." Streit habe es in dem Sinne keinen gegeben. "Wir sind da gelassen und haben die Dinge längst abgeklärt." Einen Machtkampf sieht er auf jeden Fall "nicht einmal in Ansätzen".
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