1.000 statt 2.000 Euro? Kritik an Pflegebonus

Derzeit sind rund 127.000 Menschen in der Pflege beschäftigt
Der Bonus sei auf 2.000 Euro verkürzt worden und davon bleiben nach Abzug aller Abgaben deutlich unter 1.000 Euro übrig, kritisiert der ÖGKV.

Der Österreichische Gesundheits- und Krankenpflegeverband (ÖGKV) kritisiert die Umsetzung des von der Regierung beschlossenen Gehaltszuschusses für Angehörige der Pflegeberufe. In einem Offenen Brief an alle Landeshauptleute bemängelt der ÖGKV, dass die Auszahlung brutto und nicht netto erfolgt und dass nicht alle Pflegepersonen berücksichtigt werden.

Der Bund hat einen Gehaltszuschuss für Angehörige der Pflegeberufe für heuer und das kommende Jahr beschlossen. Der Bonus für heuer beträgt rund 2.000 Euro brutto und soll mit dem Dezember-Gehalt ausgezahlt werden. Im Laufe des nächsten Jahres soll diese Prämie dann in eine "kollektivvertragliche monatliche Auszahlungsform" übergeführt werden. Die Länder können diesen Sockelbetrag erhöhen, allerdings wird dies heuer nur Niederösterreich tun.

Das groß angekündigte "15. Gehalt" sei auf 2.000 Euro verkürzt worden und davon bleiben nach Abzug aller Abgaben deutlich unter 1.000 Euro übrig. Das heißt, der Bund hole sich mehr als die Hälfte zurück, kritisierte der ÖGKV die Brutto-Auszahlung. "Die Kolleg*innen sind zurecht wütend", heißt es in dem Offenen Brief. Das Entgelterhöhungs-Zweckzuschussgesetz (EEZG) hält der ÖGKV für deutlich zu eng gefasst. Auch Pflegepersonen im Strafvollzug, beim Bundesheer oder freiberuflich Tätige sind von der Entgelterhöhung nicht erfasst. Der Verband fordert daher eine Reparatur des Gesetzes - Befreiung der Entgelterhöhung von allen Abgaben und Ausdehnung auf alle an der Pflege und Betreuung beteiligten Personen.

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