Hitze treibt Sonnenanbeter in Bäder

Besser kann der Start in die Badesaison nicht verlaufen: "Hochsommer im April, was will man mehr", lacht Verena. "Mein Mitgefühl gilt allen, die dieses Wochenende arbeiten müssen oder krank im Bett liegen." Die 23-Jährige hat am Samstag als eine der Ersten das "Lepi", Salzburgs größtes Freibad, in Beschlag genommen.
Doch nicht nur auf den Liegewiesen der geöffneten Freibäder herrschte Hochbetrieb. Die Griller wurden angeworfen und die Menschen strömten in Massen in die Schanigärten. Möglich macht die Ferienstimmung das derzeit fantastische Wetter mit wolkenlosem Himmel.
Noch nie war es im April in Österreich so heiß. Der bisherige Temperaturrekord (30,6 Grad) wurde am Freitag mit 31,5 Grad in der Stadt Salzburg gebrochen. Zu Ende ist die Rekordjagd dabei noch nicht: Am Samstag wurden in Salzburg und OÖ bis zu 33 Grad erwartet. Wien schwitzte am Samstag bei bis zu 28 Grad. Selbst in 3000 Metern Höhe hatte es milde fünf Grad plus.
Grund für die Spitzenwerte: Eine kräftige Südströmung bringt subtropische Warmluft aus Afrika nach Europa, die durch den Föhn auf der Alpennordseite zusätzlich erhitzt wird. Während im Osten zumindest bis zum 1. Mai noch mit bis zu 28 Grad zu rechnen ist, sorgt im Westen ein Tief aus Frankreich aber bald wieder für etwas Abkühlung.
Hitzeschutz
Weil zu viel Sonne auch Schattenseiten hat, tritt in der Steiermark mit dem Tag der Arbeit der "Hitzeschutzplan" in Kraft. "Fallen die Temperaturen in der Nacht nicht unter 20 Grad, bedeutet dies eine große Belastung für den Körper", erklärt Gerhard Hohenwarter von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG). "Hitzewellen sind speziell für ältere und kranke Menschen eine starke, oft sogar lebensbedrohliche Belastung." So wird die Hitzewelle im Sommer 2003 europaweit mit rund 70.000 Todesfällen in Zusammenhang gebracht.
Wenn sich in Zukunft über Tage eine sehr hohe Wärmebelastung abzeichnet, werden Hitzewarnungen an Einrichtungen wie Altersheime, Spitäler, Kinderbetreuungsstätten, mobile Dienste, Freiwilligen- und Blaulichtorganisationen geschickt.
Hohenwarter: "Dann können sich diese Institutionen vorbereiten, indem sie für Beschattung sorgen sowie bei Medikamenten, Flüssigkeit und Betreuungspersonen vorsorgen." Die Steiermark hat damit österreichweit eine Vorreiterrolle inne.
Kommentare