Haider, der Ahnungslose, Haider, der Korrupte?

Ein Porträt von Oliver Kahn vor einem roten Hintergrund.
FPÖ und BZÖ brauchen einen Verstorbenen als Zeugen für ihre Politik.

Über einen Toten nicht schlecht reden", forderte der weise Spartaner Chilon. Also wollen wir Gutes über Jörg Haider sagen. Er war ein geschickter Menschenfänger, der bei der Auswahl der ihm nachlaufenden Buben selten wählerisch war. Und er war ein kreativer Kopf mit politischem Gespür – und wenig Skrupel. Jetzt will uns der bemühte Selbstdarsteller Stefan Petzner einreden, Haider habe beim Hypo-Verkauf bestenfalls interessiert zugesehen, während der tölpelhafte Josef Martinz von der ÖVP die Strippen gezogen habe. Wer soll einen solchen Unsinn glauben?

Da ist FPÖ-Chef Strache schon glaubwürdiger. Der aber sagt nichts Gutes. "Haider hat sich korrumpieren lassen". Aus dem Systembekämpfer Haider wurde ein Teil des Systems, so Strache. Aber Strache war lange genug an Haiders Seite. Was er wirklich von Haiders Machenschaften wusste, werden wir nie erfahren. Aber das Beispiel Haider zeigt, dass die angeblichen Systemveränderer oft nur selbst zu den Futtertrögen wollen. Das beweisen die vielen ehemalige Mitstreiter Haiders, die gerade als Dauergast vor Gericht auftreten müssen.

Womit wir bei den Eurofightern sind. Haider und seine Parteifreunde Scheibner und Grasser sind ja von massiven Gegnern dieses Fluggeräts zu Unterstützern geworden. Buchstäblich über Nacht. Und der Haider-Intimus Gernot Rumpold kassierte dabei etwa für eine Pressekonferenz knapp 100.000 Euro. Das stinkt gewaltig. Das erkennt jeder außer der Staatsanwaltschaft. Erst wenn wir die Wahrheit über alle Geldflüsse rund um das teure Spielzeug wissen, werden wir das Wirken von Haider – und Schüssel – beurteilen können. Bis dahin gilt für alle eine andere Weisheit des Spartaners Chilon: "Gnothi seauton" – Erkenne dich selbst.

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