Guttenberg: Neuer Anlauf zu Doktortitel

Guttenberg: Neuer Anlauf zu Doktortitel
Eine gültige Dissertation könnte Deutschlands Ex-Verteidigungsminister rehabilitieren - und zu einem politischen Comeback verhelfen.

Der ehemalige deutsche Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) schreibt Medienberichten zufolge an einer neuen Doktorarbeit.
Guttenberg ist unlängst mit seiner Familie in die USA gezogen und arbeitet seitdem für das "Center for Strategic and International Studies" (CSIS), einer weltweit anerkannten Denkfabrik. Seine dortige Tätigkeit würde ihm Gelegenheit für eine Promotion bieten.

"Es wäre kein Fehler, wenn er eine neue Doktorarbeit schriebe", sagte ein CSU-Bundestagsabgeordneter zur Mitteldeutschen Zeitung. "Wir wollen ja alle, dass er sich rehabilitiert."
Überdies habe Dirigent Enoch zu Guttenberg seinen Sohn schon vor Monaten aufgefordert, die Familienehre wieder herzustellen. Dafür müsse er die Scharte der Plagiatsaffäre auswetzen.

Ende des Schweigens

Nach dem Bekanntwerden von Plagiatsvorwürfen gegen ihn war Guttenberg Anfang März 2011 von allen seinen politischen Ämtern zurückgetreten. Eine Untersuchungskommission der Universität Bayreuth kam schließlich nach dreimonatiger Prüfung zu dem Schluss, dass der ehemalige Polit-Star beim Abfassen seiner Dissertation "bewusst getäuscht" habe.

Guttenberg hat seit seinem Rücktritt keine Interviews mehr gegeben. Allerdings wolle er sich laut Mitteldeutschen Zeitung bald zu seiner beruflichen Zukunft äußern. Und zwar nach dem Abschluss der Ermittlungen durch die Staatsanwaltschaft Hof wegen Verletzung des Urheberrechts. Dieser war eigentlich schon für Mitte des Jahres geplant und könnte nun unmittelbar bevorstehen.

Öffentlich tritt Guttenberg schon dieses Wochenende in Erscheinung. Im kanadischen Halifax hält er im Rahmen einer Sicherheitskonferenz einen Vortrag über die Folgen der weltweiten Wirtschaftskrise.

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