Gefängnisbrand in Honduras: Über 350 Tote

Feuerwehrleute stehen vor der Penitenciaria Nacional Comayagua in Honduras.
Bei einem Brand-Inferno in Honduras sind zahlreiche Insassen ums Leben gekommen - die Ursache ist noch unklar.

Was das Feuer ausgelöst hat, weiß man bis dato noch nicht - die Folgen sind jedenfalls verheerend: Bei einem Gefängnisbrand in der Stadt Comayagua in Honduras sind nach offiziellen Angaben mittlerweile mehr als 350 Menschen ums Leben gekommen. "In den Zellen liegen überall verkohlte Leichen", sagte ein Sprecher der Feuerwehr am Mittwoch. Die Feuerwehrleute sagten, sie hätten nicht zum Brandherd vordringen können, weil in dem Gefängnis geschossen worden sei. Der Gefängnisleiter wies indes Berichte über Krawalle zurück.

Über die Ursache ist man sich noch im Unklaren: "Es gibt zwei Theorien", sagte er. Entweder habe sich das Feuer ausgebreitet, weil einer der Gefangenen eine Matratze angezündet habe, oder es habe einen Kurzschluss gegeben. In lateinamerikanischen Gefängnis kommt es immer wieder zu Revolten oder Auseinandersetzungen zwischen rivalisierenden Gangs. Zudem sind die Haftanstalten oft stark überfüllt - so vermutlich auch die von Comayagua.

Zahl der Opfer steigt

Die Staatsanwaltschaft sprach von 357 Toten. Es wurde aber damit gerechnet, dass die Zahl noch steigt. Vor dem Gefängnis warteten Angehörige auf Nachrichten von den rund 800 Insassen. "Ich suche meinen Bruder", sagte ein Mann im Rundfunk. "Wir wissen nicht, ob ihm etwas passiert ist, und sie wollen uns nicht reinlassen." Comayagua liegt rund 75 Kilometer nördlich der Hauptstadt des mittelamerikanischen Landes, Tegucigalpa.

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