Freie Fahrt für Fahnder

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KHG klagt übers Justiz-Tempo. Warum bremsen seine Stiftungsräte in Vaduz?

Glatte Lüge, späte Rache", tönte Grasser als 2009 die BUWOG-Affäre platzte. Die 2-Milliarden Privatisierung von Bundeswohnungen sei "ein abgekartetes Spiel" gewesen, behauptete ein Ex-Grasser-Intimus. Gestern standen sich KHG und sein Ex-Mitarbeiter deshalb neuerlich vor Gericht gegenüber. Der Prozess musste neu aufgerollt werden: Die Erstrichterin hatte zugelassen, dass sich Schlüssel-Zeugen wie Walter Meischberger der Aussage entschlugen. Jetzt müssen sie unter Wahrheitspflicht aussagen. KHG beklagt zu Recht, dass sich das Verfahren, zudem an einer Nebenfront, nun ins dritte Jahr schleppt. Die eigentlichen BUWOG-Ermittlungen stocken, weil Stiftungsräte in Grassers Liechtensteiner Firmengeflecht seit Monaten die Auslieferung von - nach Hausdurchsuchungen beschlagnahmten - Unterlagen juristisch blockieren. Grassers Stiftungsräte seien unabhängig, weist Grassers Anwalt jeden Verdacht zurück, die Ermittler auszubremsen.

Unleugbares Fakt ist: KHG machte jüngst höchstpersönlich der Justiz das Leben schwerer. Er zeigte den Sprecher der Staatsanwaltschaft an, weil eine Hausdurchsuchung im Hause KHG frühzeitig ruchbar wurde. Das Verfahren läuft ab sofort in Innsbruck. Der nächste Nebenkriegsschauplatz ist eröffnet, Liechtenstein kann warten.

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