Fliegerbombe in München gesprengt
Die Fliegerbombe im Münchner Stadtteil Schwabing ist am Dienstagabend gesprengt worden. Dies bestätigte ein Polizeisprecher der Nachrichtenagentur dpa. Wegen der hoch explosiven Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg hatten in der Nacht zum Dienstag 2500 Anwohner ihre Häuser verlassen müssen. Wenige Stunden nach der Sprengung konnten die ersten Anwohner wieder nach Hause zurückkehren. Der Evakuierungsbereich sei am frühen Mittwochmorgen verkleinert worden, teilte die Feuerwehr München mit.
Nach der Sprengung berichtete die Süddeutsche von Bränden, die durch die Sprengung verursacht worden seien - mehrere Dachstühle hätten Feuer gefangen. Die Feuerwehr sei dorthin ausgerückt, auch Helikopter seien deshalb im Einsatz. Auch Beobachter in sozialen Netzwerken meldeten Brände. Zu größeren Schäden soll es dadurch nicht gekommen sein, so die Behörden.
Schäden an Häusern in der direkten Umgebung wurden allerdings festgestellt. Es seien zahlreiche Fensterscheiben zu Bruch gegangen, sagte der Leiter der Kampfmittelbeseitigung,
Diethard Posorski, der Nachrichtenagentur dpa. Das sei aber abzusehen gewesen. Über schwerere Schäden wurde zunächst nichts bekannt.
Die 250 Kilogramm schwere Bombe war gegen 21.53 Uhr mit Sprengstoff unschädlich gemacht worden. Bereits in der vorangegangenen Nacht mussten 2500 Anwohner ihre Häuser verlassen. Am Dienstagabend durften dann die Menschen in einer erweiterten Sperrzone von einem Kilometer Umkreis nicht mehr auf die Straße gehen.
10.000 Sandsäcke
Die Entschärfung hatte sich immer weiter verzögert, weil
Autos abgeschleppt und der Fundort so gut wie möglich abgesichert werden musste. Mitarbeiter des Kampfmittelräumdienstes verteilten 10.000 Sandsäcke um die Bombe, um Splitterfolgen bei der Detonation so gering wie möglich zu halten. An den umliegenden Häusern wurden die Fenster und Türen mit Stroh abgesichert.
Bei der Bombe, die sich etwa einen Meter tief im Erdboden befunden hatte, handelte es sich um eine amerikanische Fliegerbombe mit Langzeitzünder, der durch eine Glasampulle mit Aceton ausgelöst werden sollte. Die Entschärfung wäre demnach deutlich schwieriger gewesen als bei einer rein mechanisch funktionierenden Bombe mit Aufschlagzünder. Nur rund zehn Prozent der Sprengbomben waren nach Expertenangaben mit derartigen Langzeitzündern ausgerüstet. Weil sie aber häufig versagten, ist ihr Anteil an den Blindgängern hoch.
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