Faymann hat Sanierer für die SPÖ engagiert

Faymann hat Sanierer für die SPÖ engagiert
Verflechtung - Günther Havranek ist angeblich auch Mehrheitseigentümer von "Heute "

Werner Faymann hat einen Aufräumer für seine Partei bestellt. Der Steuerberater und Wirtschaftstreuhänder Günther Havranek soll helfen, die finanziellen Probleme der SPÖ zu beseitigen, berichtet profil. Diese laboriert noch immer an den Kosten des 2008er-Wahlkampfs.

Laut dem Nachrichtenmagazin werkt Havranek seit einigen Monaten in der Bundesparteizentrale in der Wiener Löwelstraße. Drei zentrale Mitarbeiter, die Personalchefin, der Organisationsreferent (Reinhard Buchinger, ein Bruder des früheren Sozialministers) und der Finanzreferent haben das Haus bereits verlassen. Havranek bestätigte gegenüber profil, für Faymann "beratend" tätig zu sein.

Der 73-jährige Treuhänder ist laut Firmenbuch auch 51-Prozent-Eigentümer des Fidelis Verlags, der seinerseits 74 Prozent an dem die Gratiszeitung Heute herausgebenden AHVV-Verlag hält. 26 Prozent von Heute gehören der "Periodika Privatstiftung". Deren Vorstände sind Havranek und Werner Faymanns einstiger Pressesprecher Wolfgang Jansky.

In der Öffentlichkeit waren immer wieder Spekulationen aufgetaucht, wonach Havranek nur Strohmann für andere Besitzer von Heute sei. Havranek sagt dazu lediglich: Er sei Miteigentümer, der Rest gehöre der Periodika Privatstiftung; und die gehöre sich selbst.

Faymanns Nähe zu Heute hat zuletzt für Wirbel gesorgt. Er soll als Infrastrukturminister dieses Boulevard-Blatt mit Inseraten der staatsnahen ÖBB und dem Straßenbauer Asfinag versorgt haben. Diese Causa ist auch Gegenstand im U-Ausschuss, der demnächst startet. Jüngst ergab eine Untersuchung, dass das Gros der Politik-Anzeigen in Heute aus der roten Reichshälfte kommt.

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