Erst denken, dann reden

Keine Partei ist so brutal im Austeilen wie die FPÖ. Die Regierung sei "machtgeil" und "totalitär", die SPÖ regiere so "diktatorisch wie die kommunistische DDR". Das sind nur ein paar Wortmeldungen der letzten Stunden. Und korrupt seien sowieso alle, außer die "Anständigen und Fleißigen" in der FPÖ.
Nur findet man die nicht immer auf den ersten Blick.
Bei Gernot Rumpold etwa, Jörg Haiders Mann fürs Grobe, gilt die Unschuldsvermutung in ganz besonderem Maß. Die Art und Weise, wie er Geld verdient hat, beschäftigt die Staatsanwälte schon lange. Nach dem KURIER-Bericht vom Mittwoch muss geklärt werden, warum die Telekom 600.000 Euro für ein paar Blätter Papier überwiesen hat.
Würde die FPÖ ihre Worte gegenüber den anderen Parteien ernst nehmen, hätte sie spätestens heute diesen Betrag auf ein Treuhandkonto überweisen müssen.
Auch in der Kommentierung einer ORF-Reform fällt die FPÖ aus dem Rahmen. Wenn der Parteisekretär Kickl von "struktureller Gewalt" spricht, die die Regierung plane, dann soll er sich ans Jahr 1994 zurückerinnern. Da ist Jörg Haider mit ein paar starken Burschen ins Landesstudio Klagenfurt eingedrungen. Mit realer Gewalt. Abrüstung der Worte wäre ein Anfang.
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