Ernst H.: Verdächtiger blieb unbehelligt
Ernst H. mutierte nach dem Auftauchen von Natascha Kampusch und dem gleichzeitigen Tod von Entführer Priklopil (23. August 2006) zur Schlüsselfigur. Priklopils Vertrauter verstrickte sich in zahlreiche Widersprüche und konnte Ungereimtheiten nicht schlüssig erklären – u. a. das gemeinsame Baggern auf dem Priklopil-Grundstück zurzeit der Entführung im März 1998; oder seine verschiedenen Versionen über die letzten Stunden im Leben des Entführers Priklopil. In Polizeiprotokollen wurde H. als Komplize bezeichnet, der (im Juni 2010) gestorbene Chefermittler Kröll forderte im November 2009, H. als Mittäter, konkret als Lenker des Entführungsfahrzeuges anzuklagen, wie der KURIER von Krölls Kollegen erfuhr. Überdies hat eine Zeugin der Entführung mehrfach glaubhaft angegeben, eindeutig zwei Täter gesehen zu haben. Die Staatsanwaltschaft schloss den Fall Anfang 2010 dennoch mit einem toten Einzeltäter ab. H., der sich in Gesprächen mit dem KURIER sogar mit der Kronzeugenregelung auseinandersetzte, blieb als möglicher Mittäter bis heute unbehelligt.
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