Einfach ehrlich

Einfach ehrlich
Der Ex-Verteidigungsminister kassiert beim Rüstungskonzern. Ein Sittenbild.

Wer heutzutage über österreichische Innenpolitik berichten will, muss Experte im Strafrecht sein. Die Untreue gehört schon zum kleinen Einmaleins, der Amtsmissbrauch gilt als Lappalie, die falsche Zeugenaussage gefährdet keine Karrieren mehr.

Bei der Zugehörigkeit zu Haiders Buberlpartie gilt inzwischen die Schuldvermutung. Der ehemalige Landeshauptmann stünde dieser Tage wegen Korruption vor Gericht, Haiders ehemalige Generalsekretäre sind Stammkunden beim Staatsanwalt. Grasser muss Geldflüsse kreuz und quer über den Erdball erklären, Reichhold ungeklärte Überweisungen, Meischberger seine hoch bezahlte Ahnungslosigkeit und Scheibner ab sofort Geldwäsche. Einfach ehrlich, einfach Jörg.

Haiders politischer Erbe, Heinz Christian Strache, steckt den Sumpf einstiger FPÖ-Granden gut weg. Und die Wähler verzeihen ohnehin. Da die Österreicher ja das Vertrauen in die Politik im Allgemeinen verloren haben, schaden die aktuellen Skandale offenbar allen Parteien gleichermaßen, wie unsere Umfrage zeigt.

Jetzt hilft nur mehr schonungslose Aufklärung, wenn die Parteien aus dem aktuellen Korruptionssumpf halbwegs unbeschädigt herausklettern wollen. Der Untersuchungsausschuss muss schnell beginnen.

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