Eine Torte gibt es nur alle vier Jahre

Schaltjahr: 5754 Österreicher sind am 29. Februar geboren. So auch der 100-jährige Josef Hagenhofer, der seinen 25. Geburtstag feiert.
Eine Torte gibt es nur alle vier Jahre

Geboren wurde Josef Hagenhofer am 29. Februar, in seiner Geburtsurkunde steht 28. Februar. „Das war damals eine Gefälligkeit der Hebamme. Damit ich nicht nur alle vier Jahre Geburtstag feiern darf“, sagt der Bischofshofener, der heute 100 Jahre alt wird, und lacht.

Auf der Geburtstagstorte des Jubilars steht trotzdem „Zum 25. Geburtstag“. Ob er deshalb so alt geworden ist, weil er eigentlich erst 25 Jahre alt ist? „Das Geheimrezept ist: Viel Zeit an der frischen Luft, die Jägerei – und hin und wieder ein Schnapserl.“

Erinnerungen

Der Salzburger war einer der ersten Pongauer, die einen Führerschein besaßen, und chauffierte Urlaubsgäste über die Glocknerstraße zur Pasterze. Gerne zeigt er auch seine Lebensretter-Medaille: „In den 1960er-Jahren habe ich einen zweijährigen Bub, der auf den Gleisen spielte, unter Einsatz meines Lebens vor einem Schnellzug gerettet.“

Auch Hermann Schützenhöfer ( ÖVP), Landeshauptmann-Stellvertreter in der Steiermark, hat am 29. Februar Geburtstag – er wird 60. Er ist damit einer von 5754 Österreichern, die laut Statistik Austria an einem Schalttag geboren wurden. 764 davon haben nicht hierzulande das Licht der Welt erblickt.

Auch Peter Hackl kann sein Geburtsdatum nicht nennen, ohne dass er erstaunte Blicke und spaßige Kommentare erntet. Hackl kam vor 52 Jahren in Wien zur Welt. Bis heute erinnert er sich an jenen Geburtstag, als ein österreichischer Textilkonzern allen Schalttag-Geborenen eine Hand voll grüner Münzen schenkte.

„Meine Eltern haben mir gesagt, dass ich etwas Besonderes bin“, sagt Cornelia Breuß, 36. Tatsächlich: In Nicht-Schaltjahren wurde sie gleich zwei Mal gefeiert – am 28. Februar und am 1. März. Mit 15 Jahren lernte sie auf Sprachferien in England einen Burschen kennen, der ihr sofort sympathisch war – und der wie sie am 29. Februar 1976 geboren worden war. „Das verbindet. Wir haben bis heute Kontakt.“

Von seinen Schülern wird Religionslehrer Andreas Frank wegen seines Geburtstages bedauert. „Sie sind so arm“, sagen sie. Doch der 52-jährige Niederösterreicher hat mit seinem Geburtsdatum nie gehadert. Im Gegenteil: „Jeder merkt sich meinen Geburtstag“, sagt er erfreut. „Schon als Kind habe ich den exotischen Touch des Tages genossen.“

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