Eigenständige Krankheit

Gabriele Hanauer-Mader ist Obfrau der Patientenorganisation für Menschen mit Familiärer Hypercholesterinämie (FHchol Austria).

KURIER: Was sind die Ziele der neuen Organisation?

Gabriele Hanauer-Mader: Wir wollen, dass FH als eigenständige Krankheit anerkannt wird und bei Betroffenen und Ärzten das Bewusstsein für diese genetisch bedingte Stoffwechselstörung steigt. Mein Mann hatte mit nur 33 Jahren einen Herzinfarkt – kein Arzt hatte ihm gesagt, dass er aufgrund seiner FH regelmäßig Medikamente einnehmen muss. Damals war mir auch nicht bewusst, dass seine Erkrankung mit 50-prozentiger Wahrscheinlichkeit auf Kinder übertragen wird. Als dann einige Jahre später bei unserer zweijährigen Tochter Lena-Rosa FH diagnostiziert wurde, war das für uns ein Schock.

Und heute?

Lena-Rosa ist elf, es geht ihr sehr gut. Sie nimmt täglich zweieinhalb Tabletten zur Cholesterinsenkung und hat keine Probleme oder Nebenwirkungen. Ihr LDL-Cholesterin ist von 450 mg/dl auf 140 gesunken. Auch mein heute 48-jähriger Mann hat keine Herzprobleme mehr, seit er Cholesterinsenker nimmt. Durch frühe medikamentöse Prävention und gesunden Lebensstil ist es möglich, Infarkte zu verhindern oder zumindest möglichst lange hinauszuzögern.

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