Downing Street: Dienstkatze unter Druck

Downing Street: Dienstkatze unter Druck
Larry, der Rattenfänger des Londoner Premiers, wurde Opfer von Hohn und Spott: Er soll seinen Dienstpflichten nicht nachgehen.

Downing Street 10, der Amtssitz des britischen Premiers David Cameron, ließ am Montag eines klar ausrichten: Jedwede Rücktrittsaufforderung gegen Dienstkater Larry wird vehement zurückgewiesen.

Der Kater, der seit Februar 2011 als Ratten- und Mäusefänger im Dienste der Downing Street steht, war zuletzt stark in die Kritik geraten: Bei einem Abendessen des Premierministers mit weiteren wichtigen Politikern des Landes soll eine Maus in den Räumlichkeiten gesehen worden sein. Die BBC und andere meldeten gar, Cameron habe mit einer Gabel nach der Maus geworfen. "Wo ist Larry, wenn man ihn braucht?", titelten Boulevardzeitungen höhnisch. Der Vierjährige gehe seinen Dienstpflichten nicht sorgfältig genug nach. Statt Mäuse zu jagen, soll er seine Zeit lieber in einem benachbarten Park vertrödeln, spotteten Kritiker.

Doch Cameron steht zur Samtpfote. Die fragliche Maus sei in einem Raum gesichtet worden, zu dem Larry keinen Zutritt habe, ließ er ausrichten. Der "Chief Mouser" bleibe im Amt.

Tierische Tradition

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Larry war angeschafft worden, um der Rattenplage Herr zu werden. Die Hausratten in und um die altehrwürdigen Gebäude waren immer frecher geworden und sogar häufiger auf Fernsehbildern zu sehen, wenn die Moderatoren an Ort und Stelle berichteten. Daher wurde Larry aus einem Tierheim geholt - ausdrücklich nicht als Haustier, sondern als Mitglied des Personals.

Katzen haben Tradition am britischen Regierungssitz. Die letzte im Amt - "Humphrey" - wurde allerdings bereits 1997 in Pension geschickt, angeblich von Tony Blairs Gattin Cherie. Vorgänger "Wilberforce" soll von der früheren Premierministerin Margaret Thatcher sogar einmal ein Mitbringsel von einer Russland-Reise bekommen haben: Eine Dose Fisch. Bis in die frühen 40er Jahre gab es unter dem damaligen Premier Winston Churchill ebenfalls eine Katze - und zwar mit dem denkwürdigen Namen "Munich Mouser", Mäusefänger von München.

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