Diplomatin will in Dubai vermitteln

Ein Mann mit grauem Haar vor einer Skyline am Wasser.
Im Fall des angeklagten Arztes Eugen Adelsmayr geht das Tauziehen weiter: Die Chefin der Rechtsabteilung im Außenministerium wird aktiv.

Erneut gibt es diplomatisches Tauziehen um den in Dubai wegen Mordes angeklagten Bad Ischler Mediziner Eugen Adelsmayr. Elisabeth Ellison-Kramer, die Chefin der Rechtsabteilung im Außenministerium, wird am Samstag nach Dubai reisen, um zu vermitteln. Hintergrund: Im Dezember hat sich herausgestellt, dass das Gutachten, auf dem die Anklage basiert, offenbar manipuliert worden war. „Doch die Dubaier Justiz hat bisher nicht darauf reagiert“, sagt Adelsmayr.

Bis 15. Februar soll Ellison-Kramer in Dubai vermitteln. Sie hat bereits mehrfach mit den Verantwortlichen verhandelt und Adelsmayr bei den Gerichtsterminen unterstützt. Jetzt wird die Diplomatin noch einmal darauf hinweisen, dass es mittlerweile „drei Gutachten gibt, die belegen, dass die Maßnahmen, die vom Mediziner Adelsmayr angeordnet wurden, nicht zum Tod des Patienten geführt haben“, heißt es aus dem Außenministerium.

Anklage manipuliert

Dem 52-jährigen oberösterreichischen Arzt und einem indischen Kollegen wird bekanntlich der Tod eines Patienten durch unterlassene Hilfeleistung und eine hohe Dosis Opiate zu Last gelegt. Dafür droht Adelsmayr eine Strafe von drei Jahren Haft bis hin zur Todesstrafe.

Das Expertenpapier, auf dem die Mordanklage basiert, wurde vom staatlichen Krankenhausträger in Dubai auf Englisch verfasst. Bei der Übersetzung ins Arabische fehlten plötzlich 19 Seiten – alles Entlastende war herausgestrichen worden.

Ein Prozessende ist noch nicht absehbar. Ursprünglich waren für 22. Februar die Schlussplädoyers geplant, der mitangeklagte Inder hat aber angekündigt, dann noch einen Antrag einbringen zu wollen – was den Prozess weiter verzögern würde.

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