Die große Reform wird Stronach nicht bringen

Die große Reform wird Stronach nicht bringen
In den Austro-Kanadier setzt Hoffnungen, wer an unserem Staat verzweifelt.

Die neue Partei des Frank Stronach wirft viele Fragen auf. Warum steht unsere Parteiendemokratie gar so schlecht da? Wer wird überhaupt noch Politiker? Wo findet denn Herr Stronach kompetente Mitstreiter?

Stronachs Berater haben zuletzt vor allem Nationalratsabgeordnete angesprochen, die bei der nächsten Wahl kein Mandat mehr bekommen dürften oder die in ihrer Partei nicht mehr gut gelitten sind. Gerhard Hirschmann war dabei, ein Mann, der in der Steiermark als Intellektueller weltberühmt wurde und trotzdem dort bei Wahlen scheiterte. Und da Stronach dem BZÖ wohl das Lichtlein ausblasen wird, melden sich aus dieser Ecke, aber auch aus der FPÖ Leute, die noch keine berufliche Zukunft sehen, beim Parteigründer.

Nun gibt es ja nicht wenige Österreicher, die einem Mitglied des Nationalrats die etwas mehr als 3000 Euro netto Monatseinkommen neidig sind. In Wahrheit aber gehört entweder ein gesichertes Dasein als Beamter, viel Mut oder große Verzweiflung dazu, wenn man sich um ein Mandat bewirbt. Solange es kein Persönlichkeitswahlrecht gibt, ist jeder von seiner Partei oder künftig von Herrn Stronach abhängig.

Wenn dieser seine Partei wie ein Unternehmen führen will, wird er scheitern. Demokratie lebt von Diskussion und Meinungsfreiheit. Das kann – siehe die Grünen – zu Krisen führen. Aber eine autoritär geführte Partei mit Einzelspielern, die nicht von einem Programm, sondern nur von bescheidenen Berufsaussichten zusammengehalten werden, wird wieder zerbrechen.

Bessere Politiker werden wir erst bekommen, wenn der Wechsel zwischen Mandat und Brotberuf ganz normal wird. Geld alleine, und sei es auch vom reichen Onkel, wird nicht reichen.

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