Depressiver Mubarak sorgt für Aufregung

Seit seiner Verurteilung zu lebenslanger Haft Anfang Juni verweigert der 84-Jährige jedenfalls jede feste Nahrung. Er nimmt nur Joghurt und Tee zu sich. Seither verschlechtert sich sein Gesundheitszustand rapide. Am Wochenende kursierten bereits Gerüchte, Mubarak sei tot. Am Montag hieß es dann, er habe zwei Mal wegen Herzstillstands mithilfe eines Defibrillators wiederbelebt werden müssen.
Mubarak liegt derzeit in der medizinischen Intensivstation des Tora-Gefängnisses in einem Vorort von Kairo. Seine Söhne Gamal und Alaa sind an seiner Seite. Sie drängen darauf, den Vater in ein reguläres Krankenhaus zu verlegen. Die Behörden prüfen derzeit das Ansuchen der Familie.
Unschuldsbeteuerung
Mubarak hatte im Prozess bis zuletzt die Verantwortung für den Tod von etwa 850 Demonstranten während des Volksaufstands zurückgewiesen. Nach dem Richterspruch, den er scheinbar ungerührt verfolgt hatte, soll er einen Herzanfall erlitten haben. Unter Tränen habe er gefleht, ihn nicht ins Gefängnis zu bringen, sondern in ein Spital. Erst nach 30 Minuten konnte er in den Hubschrauber verfrachtet werden.
Jetzt leidet Mubarak nach Angaben aus Sicherheitskreisen unter schweren Depressionen, Atemnot und hohem Blutdruck. Viele Ägypter, die sein fast 30 Jahre andauerndes hartes Regime noch in genauer Erinnerung haben, glauben diese Berichte nicht. Sie halten sie für Übertreibungen, um dem alten Pharao eine komfortablere Umgebung zu verschaffen.
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