Darabos und die Wehrpflicht sind out

Die Mehrheit der Österreicher wäre dazu bereit, die
Wehrpflicht abzuschaffen. Das wird Verteidigungsminister Norbert Darabos (SPÖ) freuen. Aber weniger freuen wird ihn: Die Mehrheit wäre auch weiterhin bereit, ihn zu verabschieden. Das zeigt eine OGM-Umfrage für den KURIER. Immerhin: Der Anteil jener, die seinen Rücktritt wollen, stagniert: Wie im Jänner 2011 wollen das 49 Prozent. Aber Darabos verliert Sympathisanten: Nur noch 29 Prozent sagen dezidiert, dass er im Amt bleiben soll. Im Jänner waren es 34 Prozent.
Ganz anders das Bild bei Generalstabschef Edmund Entacher: Dass eine Schiedskommission dessen Abberufung durch den Minister für ungültig erklärt hat, ist für 43 Prozent eine richtige Entscheidung. OGM-Chef Wolfgang Bachmayer sieht hier eine Verbindung mit dem Streit um die Wehrpflicht: "Entacher gilt als Verteidiger der Wehrpflicht. Und abseits der arbeitsrechtlichen Fragen spielt bei ihm auch ein Sympathieeffekt hinein - das Bild vom aufrechten Beamten, der sich nicht verbiegen lässt."
Auf und ab
Die Meinung der Bevölkerung zur Wehrpflicht hat sich in den letzten zwölf Monaten mehrmals gedreht: Nach dem SPÖ-Vorstoß vor der Wien-Wahl 2010 war die Mehrheit für die Abschaffung. Dass die Meinung im Frühjahr gekippt ist, erklärt Bachmayer unter anderem mit dem gestiegenen Sicherheitsbedürfnis angesichts der Umwälzungen in Nordafrika.
Dass jetzt wieder die Mehrheit für die Abschaffung ist, erklärt
Bachmayer mit einem "höheren Kommunikationsdruck der SPÖ". Er geht aber auch davon aus, dass sich das wieder ändern könnte, sowie die ÖVP eine Kampagne zu diesem Thema startet. Bachmayer sieht - anders als bei Entacher - zwischen dem Standing des Ministers und der Wehrpflicht-Frage allenfalls kleine Überschneidungen, aber keine zwingende, direkte Verbindung. "Das hat mehr mit der unglücklichen Figur zu tun, die er generell zuletzt gemacht hat."
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