Cessna-Absturz: Österreicher tot geborgen

Ein Ermittler in Schutzanzug untersucht die Trümmer eines Flugzeugabsturzes.
Das aus Linz kommende Flugzeug krachte in ein Waldstück in Hessen. Die Zahl der Opfer erhöhte sich auf fünf.

Nach dem Absturz eines in Linz gestarteten Business-Jets in unmittelbarer Nähe des hessischen Regionalflughafens Egelsbach am Donnerstagabend sind bis Freitagnachmittag fünf Leichen geborgen worden. Nach Angaben der Behörden befindet sich ein Österreicher unter den Opfern. Die "Citation X" des US-Herstellers Cessna war beim Landeanflug aus unbekannter Ursache abgestürzt. Nicht ganz sicher war zunächst, ob sich neben dem Kapitän und dem Co-Piloten drei oder vier Passagiere an Bord des Flugzeugs befunden hatten. Die Maschine hatte auf dem Weg von Linz nach Egelsbach möglicherweise eine Zwischenlandung eingelegt.

"Er hat uns gesehen"

Ein Mann geht an den mit Löschschaum bedeckten Trümmern eines Flugzeugs vorbei.

Nach Angaben einer Flughafensprecherin hatte der Jet bei seinem Anflug auf Egelsbach bereits Funkkontakt mit dem Tower. "Er hat uns gesehen, wir haben ihn gesehen - es war zunächst alles in Ordnung", sagte sie. "Der Pilot hat uns korrekt angeflogen." Dann aber stürzte die Maschine kurz vor dem Flugplatz in ein Waldstück und ging in Flammen auf. Experten der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung trafen am Freitag an der Absturzstelle ein.

Das Flugzeug des US-amerikanischen Herstellers Cessna zählt nach Angaben des Flughafens mit einem Gewicht von 16 Tonnen zu den größten Flugzeugen, die den Regional-Airport anfliegen können. Dort dürfen Maschinen bis zu einem Gewicht von 20 Tonnen landen und starten. Der Flughafen wird grundsätzlich unter Sichtflug angesteuert.

Flugplatz für Geschäftsreisende

Der Flugplatz Egelsbach liegt nur wenige Kilometer südlich von Frankfurt. Er konzentriert sich vor allem auf Geschäftsreisende in kleineren Flugzeugen sowie Hubschraubern. Nach eigenen Angaben ist er der größte deutsche Privatflugplatz.

Erst im Juni 2010 starb beim Absturz eines Sportflugzeugs nahe des Flugplatzes ein 54-jähriger Passagier. Der 56 Jahre alte Pilot, der wegen eines Strömungsabrisses nach einem Steigflug die Kontrolle über die einmotorige Maschine verloren hatte, wurde schwer verletzt.

Anfang Dezember 2009 waren unweit der jetzigen Unfallstelle drei Geschäftsleute aus dem Raum Offenbach beim Absturz eines zweimotorigen Kleinflugzeugs ums Leben gekommen. Als Unglücksursache wurde damals ein Pilotenfehler ebenfalls im Nebel vermutet.

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