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Blindenhund der Blauen
Hocheggers Millionenshow vernebelt Blick auf den Grund des Korruptionssumpfs.
Er blies einen begabten Autohändler-Buben zur Premiummarke KHG auf. Er jubelte blau-orangen Greenhorns gegen reichlich Bares als PR-Berater auch viel heiße Luft zur Verbesserung ihres Images unter. Dass er nach der „Wende“ den Masterplan entwarf, wie man gemeinsam Beute bei Privatisierungen à la BUWOG machen könne, leugnet er. Damit belastet ihn aber als Augen- und Ohrenzeuge ein blauer Ex-Kabinettchef vor der Justiz.
Vor dem U-Ausschuss warf Peter Hochegger einmal mehr virtuos Nebelbomben und Blendgranaten: Statt über die Korruptionsblase seiner blau-orangen Geschäftsfreunde redet er lieber über Beraterverträge mit roten, schwarzen und grünen Ex-Politikern.
Hochegger demonstrierte damit binnen drei Stunden im Hohen Haus, wie er es schaffte, in den sechs Jahren von Schwarz-Blau die besten Deals seines Lebens zu machen: Als Blindenhund einer im Umgang mit Bürokratie und Wirtschaft ahnungslosen Desperado-Truppe, die im Jahr 2000 über Nacht zu Ministerehren und Verfügungsgewalt über Milliardenbudgets kam. Und die stinkigste Korruptionsblase hinterließ, die je ruchbar wurde.
Die nächste Desperado-Truppe rüttelt bereits wieder am Eingangstor zum Kanzleramt. Die Hocheggers von morgen scharwenzeln schon im blauen Vorhof der Macht.
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