Berlusconis Angst vor "Heckenschützen"

Vertrauensvotum Nummer 51: Der italienische Ministerpräsident
Silvio Berlusconi kämpft erneut um die Rettung seiner wackeligen Regierung. Nach dem Scheitern bei einer Budgetabstimmung unterzieht sich der "Cavaliere" heute einer Vertrauensabstimmung im römischen Parlament. Jede Stimme könnte bei der Abstimmung, die um 12.30 Uhr erwartet wird, zählen. Sollte Berlusconi das Votum verlieren, wäre er zum Rücktritt gezwungen. Es ist bereits die 51. Vertrauensabstimmung seit 2008.
Der Premier hatte sich am Donnerstag in einer Ansprache vor der Abgeordnetenkammer überzeugt gezeigt, dass er wieder das Vertrauen des Parlaments erhalten wird. Er befürchtet jedoch "Heckenschützen" in seinen eigenen Reihen. Bei seiner Rede war die Abgeordnetenkammer übrigens halbleer: Die Oppositionsparlamentarier hatten den Plenarsaal aus Protest gegen den Premier verlassen.
Unmut über Skandale
Politische Beobachter in Rom glauben, dass unter den Parlamentariern von Berlusconis Mitte-Rechts-Partei "Volk der Freiheit" der Unmut wegen der Skandale rund um Berlusconis Privatleben stark gewachsen ist. In seiner Erklärung vor der Abgeordnetenkammer hatte der Premier gewarnt, dass es keine glaubwürdige politische Alternative zu seiner
Regierung gebe.
Fakt ist jedoch, dass Berlusconi um jede Stimme kämpfen muss, um sich über Wasser zu halten. Daher droht Berlusconi seinen Parlamentariern mit Neuwahlen, sollte er die
Vertrauensabstimmung nicht bestehen.
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