Auto von Mure erfasst: Lenkerin überlebte

Eine Gruppe von vier Personen posiert für ein Foto in einem Innenraum.
"Der Herrgott hat mir geholfen", sagt Christa Maschnig. Erneut Überflutungen, Hagel und Sturm in sechs steirischen Bezirken.

Wieder wurden weite Teile der Steiermark von Unwettern heimgesucht, die Schäden in Millionenhöhe verursachten. Im weststeirischen Hirschegg hätte Dienstagfrüh eine abgehende Mure beinahe eine Pendlerin auf einer Landesstraße getötet.

"Ich kenne die Strecke eigentlich blind. Aber die Mure habe ich um 4.30 Uhr in der Dämmerung zu spät bemerkt", schildert Christa Maschnig, 50. "Wenn ich nicht exakt runtergebremst hätte, wäre alles zu spät gewesen. Dann wäre mein Auto zwischen Leitplanken, Geröll und abgebrochenen Baumstämmen eingeklemmt worden. Wie leicht kann man da aufgespießt werden."

Die Dreherin entstieg dem Wrack mit Nasenbeinbruch und Rippenprellungen. "Morgen gehe ich wieder arbeiten", sagt die Metallfacharbeiterin, Feuerwehrfrau, zweifache Mutter und Großmutter. "Der Herrgott hat mir geholfen. Meine Zeit ist einfach noch nicht abgelaufen."

727 Feuerwehr-Einsätze

Ein durch ein Unwetter zerstörtes Carport liegt auf einer Wiese.

Sechs Bezirke waren von dem Unwetter betroffen, das Montagnacht in der Steiermark tobte. 70 Feuerwehren zählten 727 Einsätze: Im Murtal waren vor allem Knittelfeld und Zeltweg betroffen, heftiger Regen sorgte für Überflutungen. So hing ein Wagen in einer Autobahnunterführung fest. In Leoben, aber auch in Graz-Umgebung fegte ein bis zu 90 km/h starker Sturm, er deckte Häuser ab und knickte Stromleitungen.

In der Weststeiermark wurde die A2 kurzzeitig wegen Überflutung gesperrt. Auch die Landwirtschaft war wieder betroffen: 6700 Hektar Fläche sind kaputt, der Schaden beträgt fünf Millionen Euro.

Neun Millionen Euro wurden heuer bereits an Soforthilfemaßnahmen von Betroffenen beim Land beantragt üblicherweise sind es in einem ganzen Jahr nur bis zu fünf Millionen Euro, berichtet Kurt Kalcher von der Landesregierung. 1400 Schadensmeldungen gibt es bereits. "Seit 2005 haben wir jedes Jahr solche Katastrophen. Das verdichtet sich ganz exorbitant." Flutwellen seien das neue Problem: "Wenn binnen zwei Stunden 180 Liter Regen fallen, dann kann das Wasser nicht mehr abrinnen und wird zur Flut."

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