Außenminister Montenegros zurückgetreten

Ein Mann mit Schnurrbart sitzt an einem Tisch in einem Konferenzraum.
Am Freitag hatte das Land die EU-Beitrittsverhandlungen aufgenommen. Nun trat der Außenminister überraschend zurück.

EU und NATO sind Montenegro so nah wie nie -  trotz dieser Erfolge kündigte Außenminister Milan Rocen am Monat seinen Rücktritt an. Es sei der richtige Augenblick für einen Rückzug, nach all den außenpolitischen Erfolgen Montenegros, erklärte Rocen gegenüber der regierungsnahen Tageszeitung Pobjeda.
Das kleine Land hatte am Freitag offiziell die Beitrittsgespräche mit der Europäischen Union aufgenommen. Montenegro steht auch kurz vor einem NATO-Beitritt.

Der 61-jährige Rocen erklärte außerdem, dass demnächst das offizielle Verfahren für die Bestellung eines Amtsnachfolgers beginnen wird. Das Amt werde mit Gewissheit erneut einem Berufsdiplomaten zufallen, präzisierte der Außenminister, ein Spitzenfunktionär der regierenden Demokratischen Partei der Sozialisten (DPS).

Rocen ist der erste Außenminister Montenegros seit der Wiedererlangung der Unabhängigkeit im Juni 2006. Zuvor war er zwischen 2003 und 2006 Botschafter des serbisch-montenegrinischen Staatenbundes in Russland. Der derzeitige montenegrinische Chefdiplomat war jahrelang auch wichtigster politischer Berater des ehemaligen langjährigen Ministerpräsidenten Milo Djukanovic. Der DPS-Chef Djukanovic räumte selbst im Dezember 2010 den Premierposten, nachdem das Land den Status eines EU-Beitrittskandidaten erhalten hatte. Er setzte sich am Wochenende für die Abhaltung der Parlaments- und Präsidentschaftswahlen schon im Herbst anstatt erst Anfang 2013 ein.

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