Zwei Kinder sterben bei Anschlägen auf Regierungsgegner

Ein verlorener Schuh und eine Kappe liegen auf dem Boden, der mit Blut befleckt ist.
Die Straßen unweit eines der größten Einkaufszentren Asiens waren mit Blutlachen und Sandalen übersät.

In Thailand sind bei mehreren Anschlägen auf Regierungsgegner zwei Kinder getötet und mehr als 60 Menschen verletzt worden. Ein Zwölfjähriger starb bei der Explosion einer Bombe in der Nähe eines Protestlagers in einem Einkaufsviertel in Bangkok. Ein fünfjähriges Mädchen wurde getötet, als Unbekannte in der Provinz Trat das Feuer auf eine Veranstaltung von Oppositionsanhängern eröffneten.

Ein Polizist steht neben einem Tuk-Tuk und einem Verkaufsstand mit Kleidung in Thailand.
epa04097262 A Thai police officer inspects a bomb blast scene at anti-government protest site of Ratchaprasong district in Bangkok, Thailand, 23 February 2014. A Thai woman and 12-year-old girl were killed while 22 people were wounded after a bomb went off at an anti-government protest site in Ratchaprasong intersections in central of Bangkok. The explosion was following another attack on anti-government protest rally that killed a five-year-old girl and injured 37 people in Trat province, eastern Thailand, media reports. EPA/RUNGROJ YONGRIT
Unter den Verletzten in Bangkok waren nach Angaben aus Krankenhäusern noch zwei weitere Kinder mit schweren Kopfverletzungen.

Die Straßen unweit der Central World Mall, einem der größten Einkaufszentren Asiens, waren mit Blutlachen und Sandalen übersät.

"Dieser Kampf wird härter als jeder andere"

Nur wenige Stunden zuvor hatte die regierungstreue Vereinigte Front für Demokratie gegen Diktatur (UDD) Stimmung gegen Demonstranten gemacht, die seit Monaten den Rücktritt von Ministerpräsidentin Yingluck Shinawatra fordern. "Dieser Kampf wird härter als jeder andere", sagte Jatuporn Prompan, ein UDD-Anführer und hochrangiges Mitglied der regierenden Puea Thai Partei in Nakhon Ratchasima nordöstlich von Bangkok. Er rief Tausende jubelnde Zuhörer dazu auf, darüber nachzudenken, wie sie mit dem Anführer der Straßenproteste, Suthep Thaugsuban und dessen Anhängern "umgehen" wollten. Der UDD gehören hauptsächlich Yingluck-Anhänger aus dem bevölkerungsreichen Norden und Nordosten an.

Der Machtkampf in Thailand hatte sich in den vergangenen Tagen nach mehreren Wochen relativer Ruhe wieder verschärft. So energisch wie noch nie versuchten rund 15.000 Beamte am Dienstag, von Demonstranten besetzte Regierungsgebäude in Bangkok unter ihre Kontrolle zu bringen. Dabei waren vier Menschen getötet und über 60 verletzt worden.

Ein Land ist gespalten

Yingluck hatte vergeblich versucht, durch eine vorgezogene Parlamentswahl Anfang Februar die Proteste zu beenden. In der tief gespaltenen Nation scheiden sich die Geister an Yinglucks Bruder Thaksin Shinawatra, der vor einer Haftstrafe ins Exil geflohenen ist und den Kritiker für den wahren Drahtzieher in der Regierung halten. Viele Landbewohner sind Anhänger des Ex-Ministerpräsidenten und halten der Familie zugute, dass sie sich um die ärmeren Schichten kümmere. Dagegen werfen Bangkoks Mittelschicht, die traditionelle königsnahe Elite des Landes und Oppositionelle im Süden den Geschwistern Korruption, Verschwendung von Steuergeldern, Populismus und Klientelpolitik vor.

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