Zentralafrika: Christliche Miliz greift UN-Truppen an, 23 Tote

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Ein Stützpunkt von Blauhelmen wurde in der Zentralafrikanischen Republik von christlicher Miliz angegriffen.

Soldaten der UN-Friedensmission in der Zentralafrikanischen Republik haben einen Angriff abgewehrt und dabei mindestens 22 Kämpfer einer örtlichen Miliz getötet. Auch ein Blauhelmsoldat kam bei den Kämpfen ums Leben, 11 weitere wurden verletzt, wie die Vereinten Nationen mitteilten.

Die Kämpfer einer christlichen Miliz, der sogenannten Anti-Balaka, hatten demnach am Dienstagmorgen einen temporären Stützpunkt der Blauhelme im Zentrum des Landes im Ort Tagbara angegriffen. Bei der Abwehr des Angriffs sei es zu einem mehrstündigen Schusswechsel gekommen.

UN-Generalsekretär Antonio Guterres verurteilte den Angriff und sprach der Familie des getöteten Blauhelmsoldaten aus Mauretanien sein Beileid aus. Die Behörden müssten den Angriff umgehend untersuchen und die Verantwortlichen zur Strecke bringen, forderte Guterres in einer Stellungnahme vom Dienstagabend (Ortszeit).

Zivilisten ermordet

Nach dem Angriff auf den UN-Stützpunkt fanden die Blauhelme bei einer Kirche in Tagbara zudem Leichen von 21 Zivilisten, darunter auch vier Frauen und vier Kinder. Sie wurden ersten Zeugenberichten zufolge mit traditionellen Waffen wie Macheten getötet. Die Zentralafrikanischen Republik ist einem UN-Index zufolge das ärmste Land der Welt. Seit Beginn des Bürgerkriegs im Jahr 2013 kommt es dort immer wieder zu Kämpfen zwischen christlichen und muslimischen Rebellen.

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