Zehn Monate Haft für Roms Bürgermeisterin Raggi beantragt

Fünf-Sterne-Politikerin der Falschaussage beschuldigt. Urteil am Samstag erwartet.

Die römischen Staatsanwälte haben am Freitag eine zehnmonatige Haftstrafe für Roms Bürgermeisterin Virginia Raggi, Angeklagte in einem seit Juni laufenden Prozess wegen Falschaussage. Dies berichteten italienische Medien. Mit einem Urteil ist am Samstag zu rechnen.

Laut Anklage soll die 40-jährige Raggi Renato Marra, dem Bruder des im Dezember 2016 festgenommenen Personalchefs der Gemeinde Rom, Raffaele Marra, einen leitenden Posten im Tourismussektor beschafft und gegenüber der Antikorruptionsbehörde falsche Angaben zu diesem Fall gemacht haben. Marra war wegen Korruption festgenommen worden.

Laut den parteiinternen Regeln der Fünf-Sterne-Bewegung muss ein erstinstanzlich verurteiltes Mitglied von seinem politischen Amt zurücktreten. Sollte Raggi verurteilt werden, könnte sie daher ihre Demission einreichen, was zu einem politischen Vakuum in der italienischen Metropole führen würde.

"Ich weiß nicht, wie der Prozess gegen Raggi ausgehen wird, doch unser parteiinterner Verhaltenskodex ist klar", sagte Fünf-Sterne-Chef und Vizepremier Luigi Di Maio. Raggi beteuerte vor Gericht ihre Unschuld und gab sich überzeugt, dass sie freigesprochen werde.

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