Zahl der Toten bei Protesten im Irak auf mehr als 30 gestiegen

Regierungschef Adel Abdel Mahdi, der eine Ausgangssperre verhängte, erachtet die Demonstrationen in Bagdad als "berechtigt".

Bei den gewaltsamen Protesten im Irak ist die Zahl der Toten auf mehr als 30 gestiegen. Demonstranten und Sicherheitskräfte lieferten sich am Donnerstagabend in der Hauptstadt Bagdad erneut Straßenschlachten. Die Proteste seien "berechtigt", die Regierung sei um eine Lösung bemüht, sagte Regierungschef Adel Abdel Mahdi in der Nacht auf Freitag im Staatsfernsehen.

Doch gebe es "keine Zauberformel", um alle Probleme zu lösen", so der Regierungschef. Zugleich kündigte er an, dass benachteiligten Familien geholfen werden solle. "Wir werden jeder irakischen Familie, die kein monatliches Gehalt hat, Gehälter geben, um Gerechtigkeit zu erreichen", sagte er. Er forderte die Demonstranten gleichzeitig auf, friedliche Proteste nicht in Chaos abgleiten zu lassen.

Proteste gegen schlechte Lebensbedingungen

Die Sicherheitskräfte setzen seit Dienstag Tränengas, Wasserwerfer und scharfe Munition ein, um die Demonstranten zu vertreiben. Landesweit wurden mindestens 30 Demonstranten und zwei Polizisten getötet. Zudem wurden mehr als tausend Menschen verletzt. Die Proteste richten sich gegen die verbreitete Korruption, die hohe Arbeitslosigkeit und die schlechte Strom- und Wasserversorgung.

Zahl der Toten bei Protesten im Irak auf mehr als 30 gestiegen

Ausgangssperre

Ministerpräsident Mahdi verhängte am Mittwochabend eine Ausgangssperre in Bagdad, um die Lage unter Kontrolle zu bekommen. Die Lage in der Hauptstadt war am Donnerstag weitgehend ruhig, Proteste wurden aus anderen Städten gemeldet.

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