Putin - Grossmeister der Selbstinszenierung

Mit einem einsamen Trauermarsch durch eine abgesperrte Straße von St. Petersburg hat Russlands Präsident Wladimir Putin Spott auf sich gezogen. "Das ist Zirkus, was für ein Schauspieler!", lautete einer von zahlreichen Blog-Beiträgen. Oder: "Das ist zum Totlachen. Er ist ganz allein - abgesehen von den Sicherheitsagenten hinter jedem Fenster."
Zuvor war Putins Judo-Trainer aus Kindheits- und Jugendtagen beigesetzt worden, Anatoli Solomonowitsch Rachlin. Nachdem der Präsident Abschied von seinem "aufmerksamen Mentor" genommen hatte, schickte er die auf ihn wartende Limousine weg und lief allein durch eine breite Straße und über eine Brücke in seiner Heimatstadt. Verfolgt wurde er von Personenschützern und einem Kamerateam.
Dass die Straße im Voraus abgesperrt war, nährte den Verdacht auf eine Inszenierung. "Warum sind die Straßen dort so verwaist? Weil sie gesäubert wurden wie Grosny im Jahr 2000", schrieb ein Blogger in Anspielung auf die im Tschetschenien-Krieg weitgehend zerstörte Hauptstadt der Kaukasus-Republik.
Bilder: Toller Hecht - Putins Urlaubsfotos
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