Wiener Atomgespräche werden wohl verlängert
Eigentlich hätte das endgültige Abkommen zwischen dem Westen und dem Iran über dessen Atomprogramm am Sonntag unter Dach und Fach sein sollen. An diesem Tag endet die sechsmonatige Frist, die den Wiener Verhandlungen Teherans mit den Vetomächten des UN-Sicherheitsrats (USA, Russland, Frankreich, China und Großbritannien) sowie Deutschland eingeräumt worden war.
Doch weiter große Differenzen verhindern das. Daher, so verlautete am Donnerstag aus Diplomatenkreisen, wird wahrscheinlich von der im Interimsvertrag vom Jänner festgeschriebenen Möglichkeit, die Gespräche um sechs Monate zu verlängern, Gebrauch gemacht. Irans Außenminister Zarif und EU-Außenbeauftrage Ashton trafen einander am Donnerstag laut der iranischen Nachrichtenagentur Irna im Wiener Palais Coburg zu einer "Status-quo"-Besprechung. Der Iran hat stets betont, sein Atomprogramm diene rein friedlichen Zwecken. Der Westen war und ist skeptisch. Um den möglichen Bau einer Atombombe zu erschweren, will er Teheran nur 5000 Zentrifugen zur Urananreicherung zugestehen. Das ist dem Iran viel zu wenig. Auch bei der Frage, wann die Wirtschaftssanktionen gegen das Land aufgehoben werden sollen, herrscht Uneinigkeit.
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