Wiener Atomgespräche ohne Erklärung beendet

Catherine Ashton und Mohammad Javad Zarif bei einem Treffen.
Laut dem iranischen Fernsehen habe es "keine Fortschritte" gegeben. Ein neuer Termin steht nicht fest.

Bei den Wiener Atomgesprächen mit dem Iran hat es offenbar einen Rückschlag gegeben. Die Gesprächsrunde in Wien ist am späten Freitagnachmittag ohne Erklärung der EU-Außenbeauftragten Catherine Ashton und des iranischen Außenministers Mohammad Javad Zarif beendet worden. Laut dem iranischen Fernsehen gab es "keine Fortschritte", es sei kein Termin für eine neue Gesprächsrunde vereinbart worden.

Den auf die angekündigte Abschlusspressekonferenz der Verhandlungsführer wartenden Journalisten wurde lediglich mitgeteilt, dass die Gesprächsrunde beendet sei. Ashton und Zarif waren bisher noch nach jeder Gesprächsrunde gemeinsam vor die Presse getreten. Auch diesmal war eine gemeinsame PK angekündigt gewesen.

"Mehr Realismus" gefordert

US-Unterhändlerin Wendy Sherman betonte nach dem Ende der Gespräche, dass es "mehr Realismus" bei den Verhandlungen geben müsse. Die Gespräche würden "sehr langsam" verlaufen. Sie pochte zugleich darauf, dass das Datum 20. Juli für den Abschluss der Gespräche eingehalten werde.

Der iranische Vize-Außenminister Abbas Araqchi äußerte die Hoffnung, dass er auf eine endgültige Lösung des Atomkonflikts vor dem 20. Juli hoffe, "wenn die Rechte des Irans respektiert werden". Derzeit seien die Unterschiede noch "zu groß, um mit der Ausarbeitung eines Abkommens beginnen zu können".

Seit Dienstag hatten die Vertreter des Irans sowie der 5+1-Gruppe in Wien über die Lösung des Atomkonflikts verhandelt. Es wurde intensiv darum gerungen, einen Fahrplan für die weiteren Gespräche abzustecken.

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