Wie Diana die Monarchie in die Krise stürzte
Diana Spencer war 20, als sie am 29. Juli 1981 mit allem Prunk den Bund fürs Leben schloss und Schwiegertochter von Elizabeth II wurde. Anders, als oft dargestellt war das Verhältnis der beiden lange Zeit sehr gut und beinahe innig.
Nur in einem Punkt waren die hocharistokratischen Damen vollkommen gegensätzlich: Während die Queen das Prinzip „never complain, never explain“ (beschwere dich nie, erkläre dich nie) hochhielt, konnte Diana ihre persönlichen Befindlichkeiten nie geheim halten.
Die Ehe mit Prinz Charles ging ziemlich rasant in die Brüche. Je mehr Aufmerksamkeit Diana in der Öffentlichkeit erfuhr, desto weniger kümmerte sich Charles um seine junge Frau, die nicht reiten und jagen wollte und damit für die Hobbys der Windsors wenig Verständnis aufbrachte. Heute weiß man, dass die Prinzessin von Wales nur unzureichend auf ihre royalen Pflichten vorbereitet worden war und eine beinahe arrangierte Ehe im Hochadel mit einer Liebesheirat verwechselt hatte.
Die Queen Mum soll treibende Kraft gewesen sein, dass Charles um die Hand von Diana, der Tochter des 8. Earls of Spencer angehalten hat. Doch das Märchen funktionierte einfach nicht.
Die Queen erlebte 1992 ihr „annus horribilis“: Ein Feuer auf Schloss Windsor, die Scheidung ihrer Tochter Anne von Mark Phillips, die Trennung ihres Sohnes Andrew von Sarah Ferguson – und Andrew Mortons Buchveröffentlichung „Diana: Ihre wahre Geschichte“. Am 9. Dezember 1992 wurde die Trennung des Prinzenpaares von Wales gekannt gegeben, die Scheidung erfolgte 1996.
Die Reaktion der Queen nach dem frühen Unfalltod der Prinzessin 1997 wurde als herzlos und gefühlskalt beschrieben. Die Monarchie schien zu taumeln. Erst nach fünf Tagen brach die Königin das Protokoll, um Diana zu würdigen: Sie reiste aus Balmoral nach London, ließ Fahnen als Zeichen der Trauer auf halbmast setzen und hielt eine Live im Fernsehen übertragene Rede, die sie der Mutter ihrer Enkel Prinz William (40) und Prinz Harry (37) widmete.
Doch Elizabeth II war nie die liebevolle Mutter im romantischen Sinn, sondern eine hart arbeitende Monarchin, die ihren Kindern gegenüber immer auf Distanz war. Das entsprach übrigens den Gepflogenheiten der britischen Oberschicht ihrer Generation. Kinder standen dort nicht im Mittelpunkt. Sie wurden von Nannys betreut, früh in Internate gesteckt und ziemlich emotionslos mit steifer Oberlippe behandelt.
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