Weißrussland: Großbritannien hat seine Botschafterin abgezogen

Lukaschenko selbst nicht von Sanktionen betroffen
Regelmäßige Proteste gegen Präsident Lukaschenko seit der umstrittenen Präsidentenwahl im August.

Großbritannien hat seine Botschafterin Jacqueline Perkins vorübergehend aus Weißrussland (Belarus) abgezogen. Außenminister Dominic Raab begründete den Schritt am Samstag mit Solidarität zu Polen und Litauen. Die beiden EU-Staaten haben Oppositionelle aus dem Nachbarland aufgenommen. Auf Druck der Führung in Minsk mussten sie daraufhin zahlreiche Diplomaten abziehen.

Aus Solidarität mit Polen und Litauen haben schon mehrere EU-Staaten ihre Botschafter zurückbeordert. Österreich behalte sich die Möglichkeit, seine Botschafterin zurückzurufen, "für einen späteren Zeitpunkt vor", hieß es zuletzt aus dem Außenministerium.

Seit der umstrittenen Präsidentenwahl Anfang August protestieren die Menschen Weißrussland regelmäßig gegen Präsident Alexander Lukaschenko. Der seit mehr als einem Vierteljahrhundert regierende Machthaber reklamiert den Sieg mit einem Ergebnis von mehr als 80 Prozent für sich. Die EU erkennt das Wahlergebnis nicht an. Die Opposition in Belarus sieht Swetlana Tichanowskaja als wahre Siegerin. Lukaschenko beschuldigt Polen und Litauen, die Proteste anzufachen.

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