Wahlkampf: Athen will mit Berlin Kriegsentschädigung verhandeln

Für unter deutscher Besetzung während des Zweiten Weltkriegs erlittenen Schäden - Verbalnote an Berlin geschickt

Griechenland fordert von Deutschland Verhandlungen über Reparationen für unter deutscher Besetzung während des Zweiten Weltkriegs erlittenen Schäden. Eine entsprechende Verbalnote sei an die deutsche Bundesregierung abgeschickt worden, teilte das Außenministerium in Athen am Dienstag mit. Das griechische Parlament hatte im April eine diplomatische Initiative beschlossen, um von Deutschland Milliarden Euro umfassende Entschädigungszahlungen zu fordern.

Die deutsche Bundesregierung hat eine höhere Entschädigung Griechenlands für deutsche Verbrechen während des Zweiten Weltkriegs wiederholt abgelehnt. Die Bundesregierung argumentiert, alle finanziellen Forderungen Griechenlands aus dieser Zeit seien abgegolten. Das gelte auch für etwaige Ansprüche aus einer Zwangsanleihe, die Nazi-Deutschland als Besatzungsmacht dem Land Anfang der 1940er Jahre abgefordert hatte. 1960 hatte Deutschland Griechenland 115 Millionen Mark Entschädigung gezahlt.

In Griechenland ist Wahlkampf. Nach der Niederlage der regierenden Syriza von Premier Tsipras bei den EU-Wahlen und dem Triumph der konservativen Opposition hat der Regierungschef vorgezogene Wahlen ausgerufen. Gewählt wird bereits im Juli.

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