Wahl in Honduras: Von Trump unterstützter Kandidat führt
Der rechtsgerichtete Kandidat Nasry Asfura liegt bei den Präsidentschaftswahlen in Honduras knapp in Führung.
Zusammenfassung
- Trump-unterstützter Kandidat Nasry Asfura liegt laut vorläufigem Wahlergebnis bei der Präsidentschaftswahl in Honduras knapp vorne.
- Linke Kandidatin Rixi Moncada kritisiert Asfura und Nasralla als "Marionetten der putschistischen Oligarchie" und erkennt nur das Endergebnis an.
- Die Wahl wurde von Betrugsvorwürfen und internationaler Einflussnahme überschattet, während Honduras weiterhin von Instabilität und Armut geprägt ist.
Bei der Präsidentschaftswahl in Honduras liegt der von US-Präsident Donald Trump unterstützte rechtsgerichtete Kandidat Nasry Asfura den offiziellen vorläufigen Ergebnisse nach knapp in Führung. Der 67-Jährige lag am Montag nach Auszählung von knapp der Hälfte der Stimmen knapp vor seinem wichtigsten Herausforderer, der ebenfalls dem rechten Lage angehört. Trump hatte in den Tagen vor der Wahl mehrmals zur Stimmabgabe für ihn aufgerufen.
Wie die Wahlkommission des mittelamerikanischen Landes am Sonntagabend mitteilte, erhielt Asfura den vorläufigen Ergebnissen zufolge 40,5 Prozent der Stimmen. Der ebenfalls rechtsgerichtete Fernsehmoderator Salvador Nasralla folgte demnach mit rund zwei Prozentpunkten Abstand. Die Links-Kandidatin Rixi Moncada, die für die Regierungspartei Libre der bisherigen Präsidentin Xiomara Castro antrat, lag weit abgeschlagen rund 21 Prozentpunkte hinter dem Unternehmer Asfura. Für den Sieg bei der Wahl für die Amtszeit von 2026 bis 2030 genügt eine einfache Mehrheit.
Trump hatte zur Wahl von Asfura aufgerufen
Trump hatte wenige Tage vor dem Urnengang zur Wahl des ehemaligen Bürgermeisters der honduranischen Hauptstadt Tegucigalpa aufgerufen und diesen als "einzig echten Freund der Freiheit in Honduras" bezeichnet. Im Falle eines Wahlsiegs Asfuras stellte Trump eine Zusammenarbeit gegen die "Narko-Kommunisten" in Aussicht. Zudem drohte er damit, die Hilfen für das Land zu kürzen, sollte sein Favorit nicht gewinnen. Auch der ultraliberale argentinische Präsident Javier Milei sprach sich für Asfura aus.
Die linke Kandidatin Moncada prangerte Trumps Einflussnahme mehrfach an, zuletzt am Samstag. Ihren beiden rechtsgerichteten Rivalen Asfura und Nasralla warf sie vor, "Marionetten der putschistischen Oligarchie" zu sein. Ihre Libre-Partei kündigte außerdem an, dass sie vorläufige Ergebnisse nicht anerkennen werde - sondern lediglich das Endergebnis, mit dem erst mehrere Tagen nach der Wahl gerechnet wird.
Gewählt wurden am Sonntag auch 128 Parlamentsabgeordnete und hunderte Bürgermeisterinnen und Bürgermeister. Überschattet wurde die Wahl schon im Vorfeld von gegenseitigen Betrugsvorwürfen der drei aussichtsreichsten Kandidaten. Honduras gilt als eines der instabilsten Länder Lateinamerikas, den letzten Putsch hatte es im Jahr 2009 gegeben. Fast zwei Drittel der elf Millionen Einwohner leben in Armut. Die über Jahrzehnte übliche Migration in die USA mit Rücküberweisungen an die Familien in der Heimat ist seit Trump kaum noch möglich.
Ex-Präsident Hernandez könnte begnadigt werden
Damit zeichnet sich eine Niederlage der linken Regierungspartei ab. Die linke Präsidentin Xiomara Castro regiert Honduras seit 2022 als erste Frau an der Staatsspitze. Sie ist die Ehefrau des Ex-Präsidenten Manuel Zelaya, der 2009 aus dem Amt geputscht worden war.
Trump kündigte zudem an, den früheren honduranischen Präsidenten Juan Orlando Hernandez zu begnadigen. Dieser verbüßt in den USA eine 45-jährige Haftstrafe wegen Drogenhandels und Waffendelikten. Hernandez, der von 2014 bis 2022 Präsident war und ebenfalls der Nationalpartei angehörte, galt während seiner Amtszeit als wichtiger Verbündeter der USA und erhielt umfangreiche US-Hilfe für die Drogenbekämpfung. Die US-Staatsanwaltschaft warf ihm jedoch vor, Honduras als "Drogen-Staat" geführt zu haben.
Honduras gilt als eines der instabilsten Länder Lateinamerikas, den letzten Putsch hatte es im Jahr 2009 gegeben. Fast zwei Drittel der elf Millionen Einwohner leben in Armut. Die über Jahrzehnte übliche Migration in die USA mit Rücküberweisungen an die Familien in der Heimat ist seit Trump kaum noch möglich. Bisher machten Überweisungen von Migranten fast ein Drittel des Bruttoinlandsproduktes (BIP) des Landes aus.
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