Taliban lehnen Waffenruhe in Afghanistan ab

Ashraf Ghani.
Islamisten entführten trotz Waffenpause Menschen aus Bussen. Russland plant Treffen in Moskau auch mit den Taliban.

Die radikal-islamischen Taliban lehnen die vom afghanischen Präsidenten Ashraf Ghani angebotene Waffenruhe während des bevorstehenden islamischen Opferfestes ab. Vertreter der Islamisten erklärten am Montag, der obersten Anführer Sheikh Haibatullah Akhunzada habe angeordnet, dass der Kampf gegen die Regierung fortgesetzt werde.

Präsident Ghani hatte am Sonntag trotz der zuletzt heftigen Kämpfe um die Stadt Ghazni eine Waffenruhe mit den Taliban angekündigt. Diese sollte am Montag beginnen und so lange dauern, wie ihn die Taliban bewahrten, hatte er erklärt.

Aber. Kämpfer der Taliban haben laut Behörden am Montag in der nordafghanischen Provinz Kunduz drei Busse gestoppt und die Insassen entführt. Ein Sprecher des Provinzgouverneurs sagte, die Busse seien auf der Fahrt von der Provinz Takhar nach Kabul angehalten worden. Die Taliban hätten den Fahrgästen befohlen auszusteigen und sie dann an einen unbekannten Ort verschleppt.

Konferenz in Moskau

Russland plant für Anfang September ein Treffen zum Afghanistan-Konflikt, zu dem auch die Taliban eingeladen sind. Das sagte der russische Sondergesandte für Afghanistan, Samir Kabulow, am Montag der Agentur Interfax zufolge.

Die Konferenz solle am 4. September in Moskau stattfinden und gehöre "zu den Bemühungen, einen Prozess der nationalen Versöhnung in Afghanistan in Gang zu bringen".

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