Volksabstimmung: Neukaledonien bleibt bei Frankreich

175.000 Inselbewohner waren wahlberechtigt. Das Gebiet hat für die Franzosen nach wie vor strategische Bedeutung.

Bei der Volksabstimmung im französischen Überseegebiet Neukaledonien über die Unabhängigkeit von Frankreich zeichnet sich ein klares Nein ab. Auf der Inselgruppe im Pazifik lagen nach ersten Ergebnissen die Gegner einer Unabhängigkeit am Sonntag deutlich vorne.

Nach Informationen des öffentlich-rechtlichen Fernsehsenders La1ere Nouvelle Caledonie sprachen sich 59,5 Prozent dafür aus, bei Frankreich zu bleiben. Für die Trennung stimmten etwa 40,5 Prozent. Dem Sender zufolge stützt sich das Zwischenergebnis auf die Auszählung von etwa 70 Prozent der Stimmen.

Insgesamt waren etwa 175.000 Neukaledonier stimmberechtigt. Das Referendum hätte ursprünglich bereits 1998 stattfinden sollen, wurde aber mehrfach hinausgezögert. Nach allen Umfragen ist vor allem die Bevölkerungsgruppe der Kanaken - Neukaledoniens Indigene - für eine Loslösung. Sie stellen heute aber nur noch knapp 40 Prozent der Bevölkerung.

Geostrategische Bedeutung

Die Wahlbeteiligung war hoch - sie lag eine Stunde vor Schließung der Wahllokale bei knapp 74 Prozent. Die Bewohner des rund 270.000 Einwohner zählenden Gebiets im Pazifik waren aufgerufen darüber abzustimmen, ob sie die "vollständige Souveränität und Unabhängigkeit" wollen.

Die Inselgruppe gehört seit 1853 zu Frankreich und besitzt nach wie vor geostrategische Bedeutung für Paris. Zudem lagert hier ein Viertel der weltweiten Nickelvorkommen - ein wichtiger Rohstoff für die Herstellung elektronischer Geräte

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