Vietnam: Ehemaligen Ministern droht Todesstrafe
Wegen der Annahme von Bestechungsgeld bei einem Millionen-Geschäft um einen Pay-TV-Sender droht zwei ehemaligen kommunistischen Ministern in Vietnam längere Haft oder sogar die Todesstrafe. Gegen die Ex-Informationsminister Nguyen Bac Son und Truong Minh Tuan wurde Anklage wegen Korruption erhoben, wie die staatlich gelenkte Presse des kommunistischen Einparteienstaates am Dienstag berichtete.
Den Männern wird zur Last gelegt, bei einem inzwischen gescheiterten Geschäft um den Bezahl-Fernsehsender AVG Schmiergeld kassiert zu haben. Die Ex-Funktionäre legten nach einem Bericht der Zeitung "Tuoi Tre" (Dienstag) ein Geständnis ab. Son, der zwischen 2011 und 2016 Minister war, gab zu, vor der geplanten Übernahme des Senders durch einen Mobilfunkkonzern umgerechnet etwa 2,7 Millionen Euro angenommen zu haben. Sein ehemaliger Stellvertreter und späterer Nachfolger Tuan erhielt nach eigenen Angaben umgerechnet etwa 180.000 Euro. Dem vietnamesischen Staat sollen etwa 300 Millionen Euro Schaden entstanden sein.
Die beiden Ex-Minister sitzen seit ihrer Verhaftung im Gefängnis. Einen Termin für den Beginn des Prozesses gibt es noch nicht.
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