Viele Tote bei Angriff auf Afrikanische Union in Somalia

SOMALIA-UNREST-BOMB
Die Islamistenmiliz Al-Shabaab griff die Truppen der AU an. Sechs Soldaten wurden verwundet.

Bei einem Angriff der radikalislamischen Al-Shabaab-Miliz auf einen Militärstützpunkt der Afrikanischen Union (AU) in Somalia sind mindestens vier Soldaten und mehrere Extremisten getötet worden. Das gab die AU einen Tag nach der Attacke in Buula-Mareer in der südwestlichen Region Lower Shabelle am Montag bekannt.

Ein Sprecher von Al-Shabaab hatte zuvor angegeben, 59 AU-Soldaten und 14 eigene Kämpfer seien getötet worden. Die AU erklärte hingegen, vor allem die Extremisten hätten schwere Verluste erlitten und mindestens 30 Kämpfer verloren.

Nach dem Angriff hatte der örtliche Vize-Gouverneur Ali Nor Mohamed am Sonntag von einem "groß angelegten, tödlichen Angriff" berichtet, bei dem einige Soldaten aus Uganda ums Leben gekommen seien. Ein Sprecher der ugandischen Armee bestätigte am Montag, dass die vier toten Soldaten aus Uganda stammten. Zudem seien sechs weitere Soldaten bei der Attacke verwundet worden, sagte Richard Karemire der Deutschen Presse-Agentur. Dabei hatten sich zwei Selbstmordattentäter nach Angaben des Vize-Gouverneurs an der Militärbasis in die Luft gesprengt.

Augenzeugen in Buula-Mareer berichteten der Deutschen Presse-Agentur, sie hätten Explosionen und schweres Geschützfeuer gehört. Von der AU-Mission in Somalia (AMISOM) hatte es zunächst keine Erklärung gegeben.

Die mit Al-Kaida verbundene Miliz kämpft in dem Land seit Jahren für die Errichtung eines sogenannten Gottesstaates. Seit 2007 sind in Somalia Soldaten aus AU-Ländern als Friedenstruppe stationiert, darunter aus Kenia, Uganda und Äthiopien. Insgesamt unterstützt die AU mit 22 000 Mann die somalischen Streitkräfte im Kampf gegen Al-Shabaab.

Die sunnitischen Fundamentalisten verüben immer wieder Anschläge, auch auf Regierungsgebäude, Hotels und Restaurants und sogar über die Landesgrenzen hinweg. Bei dem bisher tödlichsten Anschlag in Somalias jüngster Geschichte waren im Oktober in der Hauptstadt Mogadischu mehr als 500 Menschen ums Leben gekommen. Nach diesem Anschlag hatte der somalische Präsident Mohamed Abdullahi Mohamed geschworen, Al-Shabaab auszumerzen. Zehntausende Menschen gingen damals auf die Straße, um ein Ende der Miliz zu fordern. Es waren die bis dahin größten Proteste dieser Art.

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