Video von Kindern in ukrainischem Stahlwerk: "Wir wollen die Sonne sehen"

Video von Kindern in ukrainischem Stahlwerk: "Wir wollen die Sonne sehen"
Das belagerte Stahlwerk in Mariupol steht seit Tagen unter Beschuss. Rund 1.000 Zivilisten sollen sich im Keller versteckt halten.

Aus dem belagerten Stahlwerk Asowstal in Mariupol ist ein Video aufgetaucht, auf dem Frauen und Kinder zu sehen sind. Sie sagen, sie seien "am Ende ihrer Kräfte" und müssten dringend evakuiert werden.

Das Video soll am Donnerstag aufgenommen worden sein und wurde von Soldaten des Asow-Regiments veröffentlicht. Frauen berichten, dass 15 Kinder unter dem Werk leben würden - von Säuglingen bis Teenagern. Sie seien zusammen mit ihren Familien und anderen Zivilisten, darunter auch Fabriksarbeiter, eingeschlossen.

Auf dem Video sind mehrere Kinder zwischen Kleidung und behelfsmäßigen Betten zu sehen. Ein Junge sagt, er wolle wieder das Sonnenlicht sehen und frische Luft atmen, nachdem er wochenlang hier gelebt habe. 

Eine Frau berichtet, dass sie seit dem 25. Februar 50 Tage unter der Erde verbracht habe. Lebensmittel und Wasser seien fast aufgebraucht und die Menschen seien am Rande des Hungertodes. "Alle Vorräte, die wir mitgebracht haben, gehen zur Neige. Bald werden wir nicht einmal mehr genug Essen für die Kinder haben".

Sie fügt hinzu: "Wir sind hier und brauchen Hilfe. Wir befinden uns im Epizentrum der Ereignisse und können nicht weg. Mein Kind muss in ein ruhiges Gebiet evakuiert werden und andere auch. Wir bitten um Garantien für die Sicherheit unserer Kinder." Es gebe keinen einzigen Tag ohne Beschuss.

Russland setzte am Sonntag nach ukrainischen Angaben seine Angriffe auf das belagerte Stahlwerk in der Hafenstadt Mariupol fort. Es werde mit schweren Bomben aus der Luft und Artillerie angegriffen. 

Evakuierungsversuche sind zuletzt immer wieder gescheitert. Russland hat nach eigenen Angaben die volle Kontrolle über die Stadt im Südostern der Ukraine. Dennoch halten sich am Gelände des Stahlwerks nach wie vor ukrainische Soldaten des Regiments Asow auf. 

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