Venezuela: Guaidó plant trotz drohender Festnahme Rückkehr

Venezuela: Guaidó plant trotz drohender Festnahme Rückkehr
Mittlerweile sind mehr als 300 venezolanische Sicherheitskräfte desertiert.

Der selbst ernannte venezolanische Übergangspräsident Juan Guaidó hat seinen Willen zur Rückkehr aus Kolumbien in sein Heimatland bekräftigt. "Meine Funktion und meine Pflicht ist es, in Caracas zu sein, trotz der Risiken, trotz allem, was es bedeutet", sagte Guaidó in einem am Dienstag ausgestrahlten Interview mit dem Sender NTN24.

Er werde in Venezuela seine "Funktionen" übernehmen, selbst wenn die Regierung seine Festnahme beabsichtige. Dem Oppositionspolitiker droht in Venezuela die Inhaftierung, da er am Freitag trotz eines Verbots ins benachbarte Kolumbien ausgereist war. Von der Grenzstadt Cúcuta aus organisierte er die am Samstag gescheiterte Lieferung von Hilfsgütern in den südamerikanischen Krisenstaat. Am Montag nahm er an einem Treffen der Lima-Gruppe in der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá teil.

Der linksnationalistische Staatschef Nicolás Maduro hatte angekündigt, seinen Gegenspieler in Venezuela vor Gericht zu stellen. Die kolumbianische Regierung verurteilte "schwerwiegende und glaubhafte Drohungen" gegen Guaidó. US-Außenminister Mike Pompeo bekräftigte, dass für Washington "alle Optionen" zu Venezuela auf dem Tisch lägen.

Derweil stieg die Zahl der desertierten venezolanischen Sicherheitskräfte nach kolumbianischen Angaben auf 326. Die Soldaten und Polizisten seien seit Samstag aus venezolanischen Grenzbezirken nach Kolumbien übergelaufen, erklärte die Einwanderungsbehörde in Bogotá. Sie seien vor Hunger und dem Druck regierungsnaher Milizen geflohen. Bisher kann sich Maduro jedoch weitgehend auf den Rückhalt des venezolanischen Militärs stützen.

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